Landeshauptstadt: Land plant Schaustelle an der Baustelle
Infobox mit Ausstellungsfläche und Veranstaltungsraum soll beim ersten Spatenstich im März eröffnet werden
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Innenstadt - Die Innenstadt wird zur Schaustelle: Mit dem ersten Spatenstich für den Neubau des Landtages am Alten Markt wird auch eine Baustelleninfo in Form einer Schaustelle eröffnet. Geplant sei ein Ausstellungszentrum mit einer behindertengerechten Plattform und Veranstaltungsraum während der gesamten Bauzeit, sagte Ingrid Mattern aus dem Finanzministerium gestern auf Anfrage. Im März könnte der erste Spatenstich für den Neubau nach Plänen des Architekten Peter Kulka gefeiert werden.
Auch die Schaustelle sei von Kulka entworfen worden, sagte Ingrid Mattern. Die etwa 100 Quadratmeter große Infobox werde direkt auf dem Alten Markt neben dem Fortunaportal aufgebaut. Auf dem Dach gebe es eine Rampe für Besucher, um das Baufeld überblicken zu können. In der Infobox soll sowohl die Geschichte des Vorgängerbaus Stadtschloss als auch des Landtagsneubaus ausgestellt werden. Zudem werde es laut Ingrid Mattern einen Veranstaltungsraum für Besuchergruppen geben. Bereits heute wird der Baufortschritt dokumentiert: Eine stationäre Kamera der Potsdamer Neuesten Nachrichten am Mercure Hotel liefert aktuelle Bilder ins Internet.
Ab März soll der Landtag in der äußeren Form des früheren Stadtschlosses errichtet werden – bis zum Ende dieses Jahres wollte die Stadt das Grundstück baureif an das Land übergeben. Potsdams Oberbürgermeister hatte die Planer und Arbeiter unlängst für ihre Arbeit gelobt: „Das war in den letzten zwei Jahren Gazellen-Geschwindigkeit“, sagte er zum Fortschritt der Arbeiten für den Landtagsneubau. Bauzeit und das geplante Budget seien eingehalten worden: 32,7 Millionen Euro hätten die Umbauarbeiten für den Schlossaufbau gekostet – davon kämen 79 Prozent von Bund und Land. Zwölf Prozent hat die Stadt bezahlt.
Bis 2013 soll nun ein neuer Landtagssitz in Potsdams Mitte entstehen. Außen wie einst von Knobelsdorff erschaffen, innen wird er die Handschrift des Architekten Peter Kulka tragen. Dafür werden 120 Millionen Euro verbaut. Der niederländische Konzern Royal BAM-Group hatte im September ein mehrstufiges Auswahlverfahren des Landes gewonnen. Er wird das Projekt verwirklichen und anschließend 30 Jahre zur Nutzung an das Land vermieten. Der Antrag für die Baugenehmigung des neuen Landtages war Anfang Dezember bei der Stadt Potsdam eingegangen – beim Finanzministerium wird mit einer Baugenehmigung in etwa zwei Monaten gerechnet.
Die CDU-Landtagsabgeordnete Saskia Ludwig begrüßte die Ankündigung einer Infobox. Sie mahnte allerdings, „nicht die Hochglanzbilder in der Infobox am Alten Markt, sondern die Qualität der Bausubstanz des Potsdamer Stadtschlosses ist entscheidend für den Erfolg des Brandenburger Schlüsselbaus!“ Ihr drängt sich die Frage auf, ob die verbliebenen Reste des Stadtschlosses, so wie im Landtagsbeschluss gefordert, beim Wiederaufbau berücksichtigt werden. Eine Antwort auf diese Frage seien sowohl der neue Finanzminister Markov (Linke) als auch Architekt Kulka bisher schuldig geblieben. jab
Bilder der Landtagsbaustelle
www.pnn.de/schlosscam
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