Landeshauptstadt: Landeplatz: Investor soll Risiko prüfen
Bundespolizei-Hubschrauber versus Eigenheime: Jakobs sieht keine Beeinträchtigungen der Anwohner
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Teltower Vorstadt - Ob das Wohnviertel „Nuthewinkel“ trotz des geplanten Hubschrauberlandeplatz des Bundespolizeipräsidiums gebaut wird, ist aus Sicht der Stadt Potsdam eine Entscheidung des Investors. Baudezernent Matthias Klipp (Bündnisgrüne) sagte im Hauptausschuss am Mittwochabend, laut Bundespolizei solle der Landeplatz nur „ausnahmsweise“ genutzt werden. Von rund 30 Flugbewegungen im Jahr geht die Stadtverwaltung aus. Allerdings könnten es laut Klipp auch bis zu 300 Bewegungen geben, und dennoch bedürfe es nicht einer Extra-Genehmigung der Luftfahrtbehörde. Zugleich sei er skeptisch, dass die Landeshauptstadt mit ihren Einwänden gegen den Landeplatz noch Erfolg haben könnte. Angesichts dessen müsse nun der Investor entscheiden, ob er das wirtschaftliche Risiko tragen wolle, so Klipp. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) sagte, dies werde dem Investor nun mitgeteilt. Er erinnerte an die vor Jahren erfolgte Einrichtung eines Landeplatzes für Rettungshubschrauber am Klinikum in der Innenstadt. Auch dieser hätte nicht zu Beeinträchtigungen der Bewohner geführt, so Jakobs.
Die Baufirma NCC hatte das Gebiet zwischen Horstweg und Nuthe 2008 von der TLG in der sicheren Annahme erworben, der in den 1990er Jahren von der Landesregierung genutzte Landeplatz existiere nicht weiter. Der Aktenlage zufolge hat die Stadt Potsdam bereits am 6. Dezember 2007 durch eine E-Mail der Oberen Luftfahrbehörde erfahren, dass das Schließungsverfahren für den Landeplatz eingestellt wird, da womöglich das Bundespolizeipräsidium nach Potsdam kommt. NCC wollte 75 bis 80 Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäuser errichten. Wie aus der Baufirma zu erfahren war, sollten die Häuser nach Süden ausgerichtet werden – direkt auf die nun geplante Landeplattform, die mit einer Höhe von acht Metern die Höhe eines Hauses erreichen wird. Im Herbst 2010 erklärte die NCC-Managerin Ulrike Schenke im Bauausschuss, als die Stadtverordneten 2009 den Bebauungsplan Nuthewinkel aufstellten, hätten diese von der Stadt keine Informationen zum Landeplatz erhalten. Eine Wohnnutzung würde durch den Landeplatz stark eingeschränkt. Auch die Pro Potsdam GmbH befürchtet Nachteile für ihr Wohnprojekt in der Heinrich-Mann-Allee mit 470 Wohneinheiten, wie Pro Potsdam-Chef Horst Müller-Zinsius in einem PNN-Interview andeutete. HK/gb
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