Landeshauptstadt: Landeskommando in Potsdam
Bundeswehr mit neuer Struktur der militärisch-zivilen Zusammenarbeit
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Potsdam wird am 1. Januar 2007 Sitz des neuen Landeskommando der Bundeswehr. Es tritt an die Stelle der bisherigen Verteidigungsbezirkskommandos 84 (Potsdam) und 85 (Frankfurt/Oder). Kommandeur des Landeskommandos wird der jetzige Chef des VBK 84, Oberst Axel G. Loewe. Nach halbjähriger Anlaufzeit soll das Kommando am 1. Juli in einer feierlichen Veranstaltung im Brandenburg-Saal der Staatskanzlei offiziell in Dienst gestellt werden.
Wie Oberst Loewe jüngst in einem Pressegespräch informierte, reagiert die Bundeswehr damit auf die veränderte sicherheitspolitische Lage. Da Deutschland jetzt „von Freunden umgeben“ sei, rückten gegenüber dem Schutz der Landesgrenzen die friedenssichernden Auslandseinsätze in den Vordergrund. Damit gehe auch eine neue Struktur der militärisch-zivilen Zusammenarbeit einher. Während die VBKs Partner der 14 Landkreise und vier kreisfreien Städte waren, ist das Landeskommando nun auf der Ebene der Landesregierung mit den Behörden verbunden. Hauptaufgabe der Zusammenarbeit bleibt der Einsatz der Bundeswehr bei Naturkatastrophen und so genannten Großschadensfällen.
Territorial vergrößert sich Loewes Verantwortungsbereich auf das Doppelte, durch die Auflösung weitere Truppenteile stehen ihm aber 3000 Soldaten weniger zur Verfügung. Aufgelöst wurden außerdem die Heimatschutz- und Ersatzbataillone. Dies bedeute, dass im Einsatzfall Soldaten von weiter her herangeholt werden müssen. Deshalb sollte in vorhersehbaren Fällen wie Hochwasser rechtzeitig Katastrophenalarm ausgelöst werden, um der Bundeswehr damit längere Vorlaufzeiten von 48 bis 72 Stunden einzuräumen. Um den Kontakt zu den örtlichen Verwaltungen enger zu gestalten,werden in allen kreisfreien Städten und Landkreisen zehnköpfige Kreisverbindungskommandos (KVK) aufgebaut. Sie setzen sich aus Reservisten zusammen. Als Leiter sind Reserve- oder Berufssoldaten nach Beendigung ihrer aktiven Dienstzeit vorgesehen. Die Kommandos erhalten ein Büro, werden den Kontakt pflegen und das Landeskommando mit den erforderlichen Informationen versorgen.
Für Potsdam favorisiert Oberst Loewe die Feuerwache als Sitz – in unmittelbarer Nachbarschaft zum Katastrophenschutzstab. Auch seine „Wunschkandidaten“ für die Führung des Potsdamer Verbindungskommandos hat Loewe bereits benannt. Namen wollte er vor der Offizielle Berufung aber noch nicht nennen. Erhart Hohenstein
Erhart Hohenstein
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