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Badetag. Ab April sollen die Preise angehoben werden.

© Manfred Thomas

Landeshauptstadt: Länger baden erlaubt

Neuer Vorschlag für Eintrittspreise in Schwimmhallen

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50 Cent mehr bezahlen, aber dafür auch eine halbe Stunde länger schwimmen – einen entsprechenden Vorschlag hat Josefine Ewers, Fachbereichsleitern Sport, am Dienstagabend im Sportausschuss unterbreitet. Nach zahlreicher Kritik an der geplanten Erhöhung der Eintrittspreise in die beiden Schwimmhallen hat die Verwaltung nun eingelenkt und will für den höheren Preis auch mehr bieten. Die neue Regelung soll zwei Jahre gelten und dann evaluiert werden, sagte Ewers. Damit soll verhindert werden, dass die Preiserhöhung scheitert. Denn bereits im vergangenen Jahr haben sich die Stadtverordneten gegen eine selbstständige Preisgestaltung der Stadtwerke ausgesprochen und die Hoheit der Preisfestlegung in ihren Händen belassen. Schon damals sei bekannt gewesen, dass die Preise erhöht werden sollen, sagte Ute Sellow von der Bäderlandschaft Potsdam.

Unmut über die neuen Preise gab es bereits im Finanzausschuss. Die Schwimmzeit von anderthalb Stunden sei zu knapp bemessen, vor allem für Familien, hieß es. Auch im Bildungsausschuss gab es Kritik an einerseits steigenden Zuschüssen der Stadt von 875 000 Euro im Jahr 2008 bis auf 1,52 Millionen Euro im Jahr 2010 und andererseits den Preiserhöhungen für die Bürger. Vor allem Rentner sollen deutlich mehr bezahlen als bisher. Die Sportbeigeordnete Iris Jana Magdowski will sich daher für eine Differenzierung der Preise für Rentner einsetzen. Wer Hilfe zum Lebensunterhalt bekommt soll den geringsten Ermäßigungssatz bezahlen.

Das wirtschaftliche Defizit der Bäder bestehe seit Übernahme der Bäder im Jahr 2005, sagte Bäderlandschafts-Geschäftsführerin Ute Sello. Die Stadtwerke wollten den Betrieb der zwei Schwimmhallen und zwei Strandbäder nicht mehr länger so hoch subventionieren. Sie sieht Probleme in dem neuen Preissystem, weil die Verlängerung der Badezeit einer Preisreduzierung um zwölf Prozent gleich käme. Derzeit kostet die Stunde Badezeit ein Euro, künftig 87 Cent. Die Verwaltung will den Vorschlag dennoch in der Stadtverordnetenversammlung unterbreiten. Der Preis fürs Schwimmen würde künftig 3,50 Euro für zwei Stunden kosten. Zum Vergleich: In der Kristall-Therme Ludwigsfelde kostet Schwimmen für anderthalb Stunden 2,30 Euro und eine Tageskarte 3,50 Euro. In Berlin kostet der Eintritt in ein Standardbad 4 Euro ohne Zeitbegrenzung. Und im Marienbad Brandenburg (Havel) müssen Schwimmer für zwei Stunden 2,40 Euro bezahlen. jab

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