Partnerschaften sollten gelebt werden, nicht verwaltet, selbst Städtepartnerschaften. Sieben Beziehungen ist die Landeshauptstadt bislang eingegangen, eine achte mit Sansibar-Stadt soll es nach dem Willen der Linken noch geben. Seit mehr als einem Jahr gibt es Hochzeitstermine, doch die deutsche Braut ziert sich. Das Problem der Verwaltung: Wie soll sie eine Partnerschaft zwischen zwei Städten mit Leben füllen, deren gesellschaftlichen Unterschiede kaum größer sein können. Es wäre keine Partnerschaft, sondern Entwicklungshilfe, heißt es gelegentlich aus dem Rathaus. Dabei gestaltetet sich augenscheinlich vor allem der Kontakt nach Sansibar schwierig. Die Potsdamer vermitteln den Eindruck, als herrsche Chaos auf dem malerischen Inselstaat. Als ob dort keiner lesen und schreiben kann und keiner weiß, wer für was verantwortlich ist. Ein Brief? An den Oberbürgermeister? Ja, geantwortet ist auch schon. Und nun? Naja, es soll eine Antwortantwort geben, aber die ist noch nicht da. Als ob die Post ein Jahr von der südlichen zur nördlichen Erdhälfte braucht. Das ist uncharmant. Dass es auch anders geht, zeigen Schüler aus Sansibar. Ihre Vorschläge zur Partnerschaft sollte die Stadt aufgreifen – auch wenn der Oberbürgermeister wichtigeres zu tun hat.
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