Sport: Langsam zurück „aufs Land“ Andreas Erm bringt sich allmählich in Form

Nein, so richtig fit ist er noch immer nicht, und dieses Gefühl trägt bei Andreas Erm nicht unbedingt zum Wohlbefinden bei. Da war der gestrige Termin im Autohaus Potsdam Am Stern eine freudige Abwechslung für den Geher vom SC Potsdam. Zusammen mit den beiden Kanuten Tim Wieskötter und Ronald Rauhe (siehe nebenstehenden Artikel) nahm er einen neuen Mercedes der A-Klasse in Empfang, den er fortan intensiv nutzen will. „Auch nach meiner Disqualifikation bei Olympia stand der Sponsor weiterhin hinter mir“, sagte Erm. „Das gibt einem Kraft, und dafür danke ich.“

Und Kraft wird er brauchen, denn seine nun schon längere Zeit anhaltenden Muskelschmerzen im Gesäß bessern sich nur allmählich. Drei Reha-Aufenthalte hat er bereits hinter sich gebracht, ließ sich mehrfach durchchecken – ohne dass die Ärzte den Grund für das Leiden ermitteln konnten. Blieb bis jetzt das Training im Fitness-Center, und auch dort nur eingeschränkt. Aqua-Jogging war vor allem angesagt und Stärkung der Beinmuskulatur auf dem Liegerad. „Auf dem Sattel hätte ich zu starke Schmerzen“, weiß Erm.

Erst langsam findet er zurück „aufs Land“ – die Europameisterschaften in Göteborg trotz allem fest im Visier. Auf der 20-Kilometer-Distanz will der Potsdamer dann antreten: Die Norm von 1:23 Stunden muss dafür zuvor jedoch erst einmal bewältigt werden. Doch der SC-Athlet gibt sich kämpferisch. „Im Training bin ich immer unter 1:18 geblieben. Da sollte das eigentlich kein Problem sein.“ Ein oder zwei Wettkämpfe will er bis dahin absolvieren; langsam herantasten eben. Und nicht zuletzt soll ihn das Trainingslager im bulgarischen Rila-Gebirge wieder voranbringen. „Dort werde ich voll auf Kraft setzen.“ H. Mallwitz

H. Mallwitz