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Landeshauptstadt: „Lasst die Allee, wie sie ist!“

Gartenstadt: Drewitzer haben Vorbehalte

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Drewitz - Das hochgelobte und preisgekrönte Konzept einer „Gartenstadt Drewitz“ stößt bei Bewohnern des Plattenbauviertels auf Vorbehalte. Im mit mehr als 300 Personen hoffnungslos überfüllten Saal der Grundschule Priesterweg versuchte der von Herbert Claes geleitete Fachbereich Grün- und Verkehrsflächen der Stadtverwaltung jüngst zunächst, das Verkehrskonzept für das 300-Millionen-Projekt zu erläutern. Immer wieder durch Zwischenrufe unterbrochen, stellte Verkehrsplaner Torsten von Einen die für 2013 geplante Wandlung der Durchgangsstraße Konrad-Wolff-Allee in einen Park, die damit verbundene Veränderung der Verkehrsorganisation, die neue Fuß- und Radwegeführung, die Umleitung der Busse 696 und 699 sowie die Stellplatzlösung vor.

Beifall erhielt er nicht, der brandete aber nach dem Ruf: „Lasst die Allee, wie sie ist!“ auf. Wenn die Konrad-Wolff-Allee zwischen Hans-Albers- und Robert-Baberske-Straße für den Durchgangsverkehr gesperrt wird, ergibt sich laut Verwaltung eine Entlastung um 2000 Fahrzeuge täglich. Anlieger- und Lieferverkehr müssten aber bleiben, dafür sollen dicht an den Häusern so genannte Mischverkehrsflächen geschaffen werden. Dies bringe für die Anwohner mehr Lärm als bisher, wurde dagegen argumentiert. Der Verkehr, auch die Busse, sollen in der Gartenstadt durch zurzeit zugeparkte Nebenstrecken wie Wolfgang-Staudte-, Slatan-Dudow- und Fritz-Lang-Straße rollen, so die Verwaltung. Die würden dazu verbreitert und neu asphaltiert. Die Stellplätze fielen dann weg, übrig bliebe ein Bürgersteig von 1,50 Meter Breite. Da kämen nicht mal zwei Kinderwagen aneinander vorbei, tönte es aus dem Publikum.

Mit der Bemerkung, die Stellplätze seien in Drewitz nur zu 90 Prozent ausgelastet, heizte von Einen die Stimmung weiter an. Mit der begrünten Konrad-Wolff-Allee werde, so die Verwaltung, an gut einem Dutzend Stellen eine Umverteilung der Stellplätze notwendig. Anwohner wiesen daraufhin, dass viele davon auf Flächen verlagert werden sollten, die für eine künftige Wohnbebauung vorgesehen sind. Da das Projekt Gartenstadt schrittweise in 15 Jahren verwirklicht werden soll, seien solche Zwischenlösung möglich, hieß es seitens der Stadt. Auch dies quittierte das Publikum mit Unverständnis.

Am 5. Juni hat die Stadt die nächste Chance, für ihr Projekt zu werben. Dann steigt in der erstmals verkehrsfreien, weil gesperrten Konrad-Wolff-Allee ein Gartenstadtfest. E. Hohenstein

E. Hohenstein

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