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Landeshauptstadt: Laues SPD-Fest im Problemgebiet Am Schlaatz

Am Schlaatz – Man nehme Sonnenschein, musikalische Untermalung, spendiere ein Fass Freibier und setze sich auf eine grüne Wiese und warte auf die Dinge, die da kommen. Gestern lud der SPD-Ortsverein Potsdam Süd zum zweiten Herbstfest auf den Festplatz vorm Bürgerhaus am Schlaatz.

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Am Schlaatz – Man nehme Sonnenschein, musikalische Untermalung, spendiere ein Fass Freibier und setze sich auf eine grüne Wiese und warte auf die Dinge, die da kommen. Gestern lud der SPD-Ortsverein Potsdam Süd zum zweiten Herbstfest auf den Festplatz vorm Bürgerhaus am Schlaatz. Doch unter die Genossen der Sozialdemokratischen Partei mischten sich nur zaghaft Anwohner, geschweige denn, dass sie das angebotene Gespräch mit Ministerpräsident Matthias Platzeck und Andrea Wicklein, Mitglied des Deutschen Bundestages, im Überschwang suchten. Statt heißer Wahlkampfphase nur laue Feststimmung. Dabei hat sich der amtierende Ministerpräsident für die bevorstehenden Landtagswahlen als Kandidat für die Neubaugebiete der Stadt aufstellen lassen, in denen rund die Hälfte aller Potsdamer wohnen. Im zwischen 1982 und 1988 entstandenen Neubaugebiet aus DDR-Zeiten leben derzeit zirka 9200 Menschen. Da es sich um einen sozialen Brennpunkt der Stadt handle, „versuchen wir die Menschen zu integrieren“, erklärte Karlheinz Richter, Leiter des Bürgerhauses. Der Anteil der Sozialhilfeempfänger sowie arbeitsloser Menschen liege jeweils weit über zehn Prozent und der Ausländeranteil sei bei acht Prozent. Besonders die hohe Arbeitslosigkeit stelle ein massives Problem dar, „sie grenzt Menschen von der Gemeinschaft aus und drängt sie in die Isolation“, so Richter. Nicht nur, dass durch fehlendes Geld die Teilnahme an Veranstaltungen unmöglich gemacht werde. So gebe es im Stadtteil fünf Orte an denen sich täglich „Notgemeinschaften“ bilden, wie die stellvertretende SPD-Ortsvereinsvorsitzende Marina Wilczynski es nennt. „Hier treffen sich die Anwohner, um Bier zu trinken.“ Durch die im Januar beginnende Reform Hartz IV hoffe sie, dass die Menschen Arbeit erhalten und somit wieder sozial integriert werden können. Das Wohngebiet habe sich zum Positiven verändert. So sei die Lebensqualität im Schlaatz u. a. durch intensive Begrünung gestiegen, sagte Platzeck. Auch konnte dem massiven Wegzug nach der Wende Einhalt geboten werden und „mittlerweile ist sogar ein leichter Zuzug zu verzeichnen.“ U. Strube

U. Strube

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