Landeshauptstadt: Leben schützen im toten Winkel
Nach tragischen Unfällen: Zwei Potsdamer Spediteure rüsten ihre Flotte mit Spezialspiegeln aus
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Nach tragischen Unfällen: Zwei Potsdamer Spediteure rüsten ihre Flotte mit Spezialspiegeln aus Zu DDR-Zeiten hatte sie bereits jeder Lkw „W 50“. Nun werden die Mercedes-Benz-Laster der beiden größten Potsdamer Spediteure mit ihnen ausgerüstet: Spezialspiegel für den lebensrettenden Einblick in den toten Winkel. 240 Fahrzeuge haben die Fuhrunternehmen Greif und Siefke im Einsatz. Freiwillig rüsten sie diese nun mit diesen Spiegeln nach. Die ersten beiden Fahrzeuge mit dieser Ausstattung wurden gestern der Öffentlichkeit vorgestellt. Auch die Schüler der Klassen 1b der Schule am Priesterweg nutzten die Gelegenheit, um einen Blick vom Arbeitsplatz des Truckers via Spiegel auf die Straße zu werfen. Auslöser für die Installation neuer Spiegelsysteme an Lkws waren tragische Unfälle mit Radfahrern im letzten Jahr insbesondere in Berlin. Aber auch Kinder und andere Passanten sind nun durch das freiwillige Nachrüsten der Laster im Straßenverkehr besser geschützt. Lob erhalten die beiden Potsdamer Unternehmen durch Dietrich Schlücker, Vorsitzender der Verkehrswacht Potsdam. Schließlich fordere die Verkehrswacht seit Jahren den Einsatz dieser Spiegel, „wie wir sie zu DDR-Zeiten längst hatten“. Sabine Maydt, Enkelin des Firmengründers Georg Greif, und Greif-Geschäftsführer Hans-Joachim Sawczschuk erklärten gleichsam, die Sicherheit sei nun größer und daher würden sich die Zusatzspiegel auch durchsetzen. Wie Spediteur Hans-Joachim Siefke erläutert, verschwinde bei einem Frontlenker-Lkw sogar ein Auto im toten Winkel vor der vertikalen Motorhaube und werde beim Unfall vom Truck vor sich her geschoben. Michael E. Mielke, Leiter des Mercedes-Benz-Nutzfahrzeugcenters Potsdam, kritisiert die „Unfähigkeit der Politik“, die bis dato immer noch keine Vorschrift für diese Spiegel erlassen habe. Für die bevorstehende Maut-Einführung sehen sich die beiden Speditionen gut gerüstet. Die entsprechenden Geräte, die „Obus“, seien installiert und funktionierten. Unternehmer Siefke kritisiert jedoch, dass er die an die Bundeskasse abzuliefernden Mautgebühren von 74000 Euro pro Monat vorfinanzieren muss, ehe er sie vom Kunden erstattet bekommt. Spediteur Siefke: „Wir spielen Bank für den Staat“. gb
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