Landeshauptstadt: Lebensperspektive schaffen Neue Förderung für schwerstbehinderte Jugendliche

Babelsberg - Das Oberlinhaus in Babelsberg eröffnete gestern die erste berufliche Förderstätte für schwerstbehinderte Jugendliche. „Dieser Förder- und Beschäftigungsbereich ist einzigartig in Deutschland“, sagte Pastor Friedrich-Wilhelm Pape in seiner Eröffnungsrede im Handwerkerhaus in der Rudolf-Breitscheid-Straße 24. „Was machen wir mit Schülern, die noch nicht fit genug sind, um in den Werkstätten zu arbeiten?“, fragte sich Rüdiger van Leeuwen, Geschäftsführer der Diakonischen Werkstätten. Die Lösung sah er in dem Konzept für die neue Förderstätte. Dort werden nun sieben ehemalige Schüler der Oberlinschule durch Sonderschul- und Heilpädagogen auf ihre mögliche Arbeit in den Diakonischen Werkstätten vorbereitet. Sie lernen in hellen, modernen Werkstatt- und speziellen Computerräumen die Voraussetzungen für Montagearbeiten oder Computerpräsentationen. „Es ist dem Einsatz der Lehrer zu verdanken, dass die Jugendlichen nach dem Schulaustritt nicht zurückfallen, sondern eine Lebensperspektive erhalten“, erklärte Uwe Plenzke, Leiter der Oberlinschule. Im vergangenen Jahr wurde ein Kooperationsvertrag zwischen dem Oberlinhaus und den Diakonischen Werkstätten aufgesetzt. Die Räume, Ausstattung sowie Personal werden durch das Oberlinhaus zur Verfügung gestellt. Das Landessozialamt bewilligte das Modellprojekt vom 1. September 2004 bis Anfang August 2005 und zahlt nun die laufenden Personal- und Sachkosten. Darin enthalten ist die Entlohnung der Jugendlichen je nach persönlichem Fördersatz. Die Förderstätte als auch die Eltern hoffen, dass das Sozialamt über den gesetzten Termin hinaus auch weiter für die Kosten aufkommt. dat