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Landeshauptstadt: Lebenswertes Potsdam

Miteinander statt übereinander sprechen sorgt für Wohlgefühl, empfahl eine Talkrunde auf grünen Sofas

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Innenstadt – Die Potsdamer Tafel soll schnellstmöglich eine neue Ausgabestelle in den Räumen des ehemaligen Rechenzentrums an der Breiten Straße bekommen. Das erklärte Sozialbeigeordnete Elona Müller am Rande eines Talks über die Zukunft Potsdams, zu dem der Kaffeeröster Jacobs gestern Nachmittag auf den Luisenplatz eingeladen hatte.

Der Vorsitzende der Potsdamer Tafel, Oliver Bohrisch, sagte gegenüber den PNN, bis Montag wolle man die noch fehlenden Unterlagen für den Umbau der rund 300 Quadratmeter umfassenden Räume einreichen. Die Umbauzeit schätzte Tafel-Vorsitzender Bohrisch auf etwa einen Monat. Müller sicherte die Unterstützung der Verwaltung bei der schnellen Bearbeitung zu. Außerdem habe sie mit der Potsdamer Hartz-IV- Agentur Paga vereinbart, dass die Umbaumaßnahmen mit Arbeitsmarktprojekten kombiniert werden sollen. „Sinnhaftes arbeiten für einen konkreten Zweck sei vor allem bei jugendlichen Arbeitslosen wichtig“, so Müller. Die Potsdamer Tafel muss lediglich die Materialkosten zahlen. Bohrisch schätze sie auf rund 50000 Euro, damit neben einem Zwischenlager eine weitere Ausgabestelle in der Innenstadt entstehen könne. „Das Geld muss über Spenden akquiriert werden“, so der Tafel-Vorsitzende. 1000 Euro als Grundstock kamen gestern als Spende vom grünen Kaffeeröster.

Beim Gespräch über die Zukunft Potsdams kitzelte Moderator Jürgen Karney vor allem die Einzigartigkeiten der Stadt aus den Gesprächspartnern heraus. So empfahl die Marketingleiterin Potsdam, Sigrid Sommer, verliebten Pärchen die ruhigen Bereiche der Potsdamer Parks aufzusuchen. „Wer mehr Freude an Aktivitäten hat, ist im Volkspark am Bornstedter Feld sehr gut aufgehoben“. Sozialbeigeordnete Elona Müller empfahl vor allem die vielen „ausgezeichneten Ufer der Stadt, auch wenn das gerade ein Reizwort ist“. Die Zukunft Potsdams sei geprägt von zwei wachsenden Bevölkerungsgruppen, die der Familien und die der Senioren, so Müller. „Gerade bei diesen beiden Gruppen ist uns die Mitbestimmung und die Kommunikation sehr wichtig“, so die Sozialbeigeordnete, die auf das in dieser Woche stattgefundene Kinderforum sowie auf den Seniorenbeirat verwies.

Eine lebenswerte Zukunft in Potsdam hänge eben auch von der Kommunikation miteinander ab, bestätigte Elona Müller. Sie empfahl – wohl bedacht auf den für Potsdam aktuell doppelten Wortsinn – die Maxime: „Wenn wir einen Willen haben, werden wir einen Weg finden.“ Sigrid Sommer verwies auf die Bürgerhäuser und -treffs in den Stadtteilen, „die Generationen und Kulturen zusammenführen und zu Kontakt untereinander anregen“.

Trotz allem sah Sommer es als bestehende „Baustelle“ in der Stadt an, dass immer noch zu oft übereinander statt miteinander geredet werde. „Wenn man direkt kommuniziert, würden sich manche Probleme schnell in Luft auflösen, andere würden gar nicht entstehen“, sagte Sigrid Sommer beim Gespräch auf einem der grünen Sofas, von denen der Kaffeeröster insgesamt 40 auf dem Luisenplatz aufgestellt hatte. Zusätzlich überragt auch heute noch ein 41. grünes Guiness-Weltrekord-Sofa mit 22 Meter Länge, acht Meter Höhe und über acht Meter Breite den Platz. KG

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