Landeshauptstadt: Leerstand ohne Ende
Stadtspuren: Restitution verhindert Vermietung
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Stadtspuren: Restitution verhindert Vermietung Nachdem die Gewoba sich viele Jahre auf die Entwicklung der Potsdamer Plattenbaustandorte konzentriert hat, habe sie in den vergangenen vier Jahren 49 Millionen Euro eingesetzt, um ihre Altbauten zu sanieren. Das teilte der Arbeitskreis Stadtspuren mit, zu dem neben der Gewoba auch die Wohnungsgenossenschaft „Karl Marx“, die PWG 1956, die Wohnungsbaugenossenschaft1903 und der Bauverein Babelsberg gehören. Bis Ende des Jahres werden laut Stadtspuren 730 Altbau-Wohnungen der Gewoba saniert sein. Deshalb könne davon ausgegangen werden, dass vor allem in den Monaten Dezember und Januar viele Altbauwohnungen angeboten werden – die frisch sanierten, aber auch unsanierte, die bisher als Ausweichquartiere für die Mieter während der Bauarbeiten genutzt wurden. Obwohl es sich dabei um etwa 200 Wohnungen handele, werde das Problem leer stehender unsanierter Gebäude in der Landeshauptstadt nicht gelöst, so der Arbeitskreis Stadtspuren. Denn diese Gebäude seien in der Regel Altbauten, die noch nicht ihren früheren Eigentümern übertragen werden konnten. Die Gewoba verwalte diese lediglich, könne aber nicht über sie verfügen. Die so genannte Verfügungsbeschränkung habe laut Stadtspuren dazu geführt, dass die Mieteinnahmen seit nunmehr 14 Jahren nur begrenzt zur Instandhaltung, nicht aber zur Instandsetzung und Modernisierung eingesetzt werden konnten – damit sei die Bausubstanz weiter verfallen. Da die daraus erwachsenden Risiken für die Bewohner in einigen Häusern unvertretbar hoch seien, könne die Gewoba diese Wohnungen nicht vermieten. Sie müsste für eventuelle Schäden haften. Kurzfristig ist nach Meinung des Arbeitskreises Stadtspuren keine Verbesserung beim restitutionsbehafteten Wohnungsbestand zu erwarten. Die Klärung der Eigentumsfragen durch das Amt zur Regelung offener Vermögensfragen und auch die Beendigung laufender Verwaltungsgerichtsverfahren werde für nicht wenige Häuser noch mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Deshalb müsse auch künftig mit Leerständen in unsanierten Altbauten gerechnet werden, den die Mitgliedsunternehmen von Stadtspuren nicht zu verantworten hätten. Nach inoffiziellen Angaben der Stadtverwaltung stünden in Potsdam rund 7000 Wohnungen leer, so der Arbeitskreis – vor allem der offenbar zu teuer sanierte und der unsanierte Altbau. Der Leerstand bei vermietbaren Wohnungen liegt laut Stadtspuren dagegen nur zwischen 0,3 und 2,2 Prozent. Deshalb sei die Annahme, die großen Vermieter ließen ein Viertel ihrer Wohnungen leer stehen, falsch. Die Eigentümer der nicht vermieteten Wohnungen seien zu 95 Prozent Privatpersonen, private Unternehmen – oder die Eigentümer seien gänzlich unbekannt. PNN
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