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Landeshauptstadt: Lehrstelle sucht Azubi

Verstärkter Einsatz der Arbeitsagentur an Schulen

Von Eva Schmid

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Zentrum Ost - Wenn die Schüler nicht zur Lehrstelle kommen, kommt diese eben zu ihnen. Und zwar in Form eines Lehrstellenmobils der Potsdamer Arbeitsagentur, das am Montagnachmittag an der Lenné-Gesamtschule Halt machte. Im Gepäck des Mobils befanden sich 420 regionale Lehrstellen, die an einer Wäscheleine in der warmen Schulkantine aufgehängt wurden. Ausgestattet mit einem Wäschekörbchen suchten sich die Schüler der zehnten und 13. Klasse die besten Stücke heraus.

Danach wurde zusammen mit einem Arbeitsvermittler der Inhalt des Körbchens geprüft, also ob Wünsche und Noten der Schüler mit den Anforderungen der Arbeitgeber zusammenpassen.

Die mobile Beratung hat ihre Vorteile: „Die Schüler müssen nicht mehr mit Mama in die Arbeitsagentur, sondern bekommen direkt die Angebote vorgestellt und tauschen sich untereinander aus“, weiß Lenné-Schulleiterin Andrea Roßland.

Die 18-jährige Laura Weigel ist begeistert von dem Angebot. „Ich hab schon im Internet geschaut, aber da ist so viel und ich weiß nicht, wie gut das Ausbildungsniveau ist“. Sie will Sport- und Fitnesskauffrau lernen; ihr Berater wird ihr einige passende Angebote zuschicken.

Während die Schüler der 13. Klasse sich intensiv mit den Beratern auseinandersetzen, wirkten die Schüler der zehnten Klasse eher gelangweilt. „Jugendliche verdrängen ganz gerne, dass eine wichtige Entscheidung ansteht“, berichtet Berufsberaterin Solveig Hannemann. Sie seien auch wesentlich entspannter bei der Suche, da sie wüssten, dass der Lehrstellenmarkt nicht mehr so angespannt sei.

Das Bewerber-Lehrstellen-Verhältnis liegt 2012 in der Region Potsdam (Potsdam, Potsdam-Mittelmark, Brandenburg, Teltow-Fläming) auf dem Niveau des Vorjahres: Auf jeden Bewerber kamen statistisch 1,07 Lehrstellen. Besonders viele Ausbildungsplätze standen im Bereich Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen, im verarbeitenden Gewerbe sowie in Erziehung und Unterricht zur Verfügung. Zu den beliebtesten Berufen bei den Jugendlichen zählten 2012 Einzelhandels- und Bürokaufmann.

Obwohl die Ausbildungen erst im Herbst 2013 starten, finden Informationsveranstaltungen frühzeitig statt: Denn „Arbeitgeber entscheiden sich immer früher für ihre neuen Azubis“, erklärt die Leiterin der Potsdamer Arbeitsagentur Edelgard Woythe. Außerdem wolle man Schülern mit guten Noten das Angebot frühzeitig zeigen, um sie in der Region zu halten. Geringe Ausbildungsvergütung sowie geburtenschwache Jahrgänge und eine erhöhte Studienbereitschaft führen zu der verringerten Nachfrage, so Woythe weiter. Bereits seit vier Jahren ist das Lehrstellenmobil unterwegs. 2012 wurden an 27 Schulen fast 2000 Schüler beraten. Eva Schmid

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