Landeshauptstadt: Lehrstoff Kriegsgräber
„Die Erlebnisse waren zehn Kilometer Fußweg wert“
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„Die Erlebnisse waren zehn Kilometer Fußweg wert“ Am Stern - In der Pierre de Coubertin Oberschule am Stern war internationales Flair spürbar. Schülerinnen und Schüler aus Kiew und Potsdam präsentierten jüngst gemeinsam ihre Projektergebnisse zum Thema „Kriegsgräber in der Ukraine und Deutschland als Stätten der Erinnerung“. Eine Woche lang waren Jugendliche einer elften Klasse der Kiewer Schule für erweiterten Deutschunterricht 239 bei Schülern der Coubertin-Oberschule zu Gast. Voraussetzungen für diesen durch die Stiftung „Erinnerung und Zukunft“ unterstützten Austausch seien die Unterbringung der Teenager in einer Gastfamilie und die Arbeit an einem Geschichtsprojekt zur übergeordneten Thematik „60 Jahre Kriegsende“ gewesen, erklärte Englisch- und Russischlehrerin Carmen Stefanov. Bereits im Mai diesen Jahres war ihre zehnte Klasse bei den ukrainischen Schülern zu Gast. Insgesamt sind während der Woche in Potsdam fünf Projekte zum Thema „Kriegsgräber in der Ukraine und Deutschland als Stätten der Erinnerung“ in gemischten Gruppen erarbeitet worden. Eine Gruppe hat sich mit der Arbeit der Deutschen Volks- und Kriegsgräberfürsorge beschäftigt. Die Arbeit, die dort geleistet wird, sei sehr wichtig, zeigten sich die Jugendlichen überzeugt. Die Volks- und Kriegsgräberfürsorge helfe den Völkern auch einander zu verstehen sowie an Vergangenes zu erinnern. Weitere Themen waren ein Vergleich des deutschen und ukrainischen Alltags, ein Treffen mit Zeitzeugen des zweiten Weltkriegs sowie die Besichtigung deutscher und sowjetischer Friedhöfe. „Wir sind viel gelaufen, aber die Erlebnisse waren zehn Kilometer Fußweg wert“, scherzte eine Schülerin aus Kiew in sehr gutem Deutsch. „Wir haben bei unseren Besuchen schnell eine gemeinsame Sprache gefunden“, erzählte sie weiter. An der Kiewer Schule 239 haben die Kinder ab der ersten Klasse Deutschunterricht. Neben aller Projektarbeit sei ein Ausflug nach Berlin beeindruckend gewesen. Die vielen grünen Straßen und der Besuch des Reichstags seien toll gewesen, schwärmten die Schüler aus der Ukraine. Nach Aussagen der Mädchen und Jungen fällt es ihnen schwer sich die Trennung in ein paar Tagen vorzustellen. „Wir würden gern bald ein zweites Mal nach Kiew fahren“, sagte der Zehntklässler Benjamin Kolb. Marcel Piest
Marcel Piest
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