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ATLAS: Leib und Seele

Im Klinikum brodelt es. Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind uneins, die Gewerkschaft befüchtet, die Klinikumsleitung könnte Lohndrücker beschäftigen.

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Im Klinikum brodelt es. Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind uneins, die Gewerkschaft befüchtet, die Klinikumsleitung könnte Lohndrücker beschäftigen. Zum Beispiel Leiharbeiter der eigenen Service-Gesellschaft, die als Pflegekräfte eingesetzt werden. Nun sind Tarifauseinandersetzungen eine völlig normale Sache, die einen wollen mehr als die anderen ihnen geben. Allerdings ist ein Krankenhaus etwas ganz anderes als etwa eine Autofabrik. Ein Arzt oder eine Schwester steht nicht am Fließband, sondern am Bett eines Patienten, eines Menschen. Wer möchte nicht von jemanden behandelt werden, dessen Gemütslage von einer gewissen Lohnzufriedenheit geprägt ist? Und wer möchte behaupten, dass medizinisches Personal, das zwei Mal am Tag die innere Kündigung unterschreibt, noch mit Leib und Seele für den Patienten da sein kann? Auch wenn das Klinikum gegenwärtig einen äußerst begrüßenswerten Weg der Professionalisierung geht – an den Stellschrauben der Lohnkosten kann nicht bis ins Unendliche gedreht werden. Ein Streik des Klinikumspersonals würde nicht nur den Patienten schaden, sondern auch dem guten Ruf des Klinikums als städtisches Krankenhaus.

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