Landeshauptstadt: Leibniz- und Lenné-Schulleiter verärgert
Am Stern/ Zentrum-Ost - Zwei verärgerte Schulleiter traten am Mittwoch im Bildungsausschuss mit Bitten für ihre Häuser auf – doch blieben ihre Wünsche weitgehend unerfüllt. So forderte Edgar Borowiez vom Leibniz-Gymnasium in der Galileistraße auch für seine Schule Leistungs- und Begabtenklassen.
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Am Stern/ Zentrum-Ost - Zwei verärgerte Schulleiter traten am Mittwoch im Bildungsausschuss mit Bitten für ihre Häuser auf – doch blieben ihre Wünsche weitgehend unerfüllt. So forderte Edgar Borowiez vom Leibniz-Gymnasium in der Galileistraße auch für seine Schule Leistungs- und Begabtenklassen. „Der Bau wird in den nächsten beiden Jahren saniert, zudem bieten wir bis jetzt Leistungsprofilklassen. Bei so viel Vorarbeit ist es für uns kurzsichtig, dass uns das Landesbildungsministerium nicht berücksichtigt hat“, sagte Borowiez. Er rechne in der Folge mit einem Rückgang der Bewerbungen aus Kleinmachnow und Stahnsdorf. Vor zwei Tagen hatte das Ministerium mit der Voltaire-Gesamtschule, Humboldt-Gymnasium, Helmholtz-Gymnasium und dem Evangelischen Gymnasium vier Potsdamer Schulen benannt, an denen ab dem kommenden Schuljahr Begabtenklassen eingerichtet werden. Begabte Schüler können dann nach vier Jahren Grundschule in die Spezialklassen wechseln. Gleichzeitig kritisierte der Leibniz-Direktor gegenüber PNN, dass der Bildungsausschuss nicht an der Auswahl der Schulen beteiligt worden sei. Er hoffe nun auf die bald stattfindende Rücksprache mit den zuständigen Landesstellen. Allerdings war die Schule bereits beim staatlichen Schulamt Brandenburg und bei der städtischen Schulverwaltung nicht für die Leistungs- und Profilklassen vorgeschlagen worden.
Auch Ingo Müller, Direktor der Peter- Joseph-Lenné-Gesamtschule am Humboldtring, hatte an die Stadtverordneten einen Wunsch. „Ich bitte darum, dass unsere Schule wieder vier siebte Klassen anbieten kann“, sagte Müller. Durch das auslaufende Modell der Schnellläuferklasse werde es dazu kommen, dass in drei Jahren nur noch zwei Klassen in die gymnasiale Oberstufe wechseln würden – eine eindeutige Schwächung, sogar eine Gefährung dieses Stufe sei so möglich, wie Müller sagte. „Doch wir haben viel mehr Anmeldungen und auch den Platz für neue Schüler“, sagte Müller. Das „künstliche Beschneiden“ mache keinen Sinn. „Wenn es so bleibt, werden wir kaum noch Kinder mit beispielsweise Migrationshintergrund und pädagogischem Sonderbedarf so betreuen können wie bisher“, warnte er. Allerdings blieb sein Bitten ungehört. Die Ausschussmitglieder befanden, dass eine Schule solch einen Antrag nicht stellen könne. Müller sagte gestern auf Nachfrage: „Wir haben dort schon vorher auf unser Problem aufmerksam gemacht – ich hätte mir dafür mehr pädagogisches Verständnis gewünscht.“ Müller ist Schulleiter einer Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe – wenn die Klassen zu klein für die Sekundarstufe II werden, würde sie zur Oberschule. HK
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