MEINE Woche: Leichte Panik

Der Monat der Wahrheit ist da. Mit einem leichten Anflug von Panik musste ich jetzt feststellen, dass in den nächsten Wochen gleich drei große Herausforderungen mit den Namen Referat, Klausur und Hausarbeit anstehen Puh!!! Um meine Panik zu schmälern, habe ich mir erst einmal einen unübersehbaren pinken „To-Do“-Zettel über meinen Schreibtisch gepinnt, nach dem ich alle Aufgaben chronologisch abarbeiten kann. Laut dem „Pinken“ steht als erstes mein Referat an. Seit Oktober bin ich an der Freien Universität in Berlin und studiere Publizistik und Kommunikationswissenschaft. Bisher bin ich selbst nicht groß aufgefallen. Montags sitze ich in meiner Vorlesungen in einer Masse von 200 Kommilitonen und auch im Seminar sind wir rund 40 Leute – als einzelne Ameise fällt man im Haufen nicht auf. Aber bei meinem Referat demnächst muss ich vor dem Kurs stehen und da nimmt man mich zu 100 Prozent wahr. Also habe ich die Zeit damit zugebracht mich mit meinem Thema „Öffentlichkeit und Privatheit“ auseinanderzusetzen. Dabei kam mir der zurückliegende Medienrummel ums „Dschungelcamp“ ganz gelegen. Also habe ich mich abends vor den Fernseher gesetzt und mir das Medienspektakel zu Gemüte geführt. Dabei stellte ich mir die Frage, ob wir wirklich so viel Privates der „Promis“ von Buschtoilettengang bis zum Duschen im Fernsehen sehen wollen? Bei weiterer Recherche hatte ich eine Antwort: Ja, Millionen Fernsehzuschauer wollen das anscheinend, inklusive mir. Damit hatte ich den perfekten Aufhänger für mein Referat – der Rest erledigte sich wie von selbst. Meine anfängliche Panik wich nun dem Spaß am Thema und der pinke Zettel verlor zumindest bei diesem Thema seine Eindringlichkeit.

Lisa Radke ist 20 Jahre alt. Ihren Abschluss machte die Potsdamerin am Leibniz-Gymnasium.