ATLAS: Leidgeplagt
Der Pendler an sich ist ein leidgeplagtes Wesen. Wenn es nicht das Wetter ist, das der Bahn einen Strich durch die Rechnung macht, sind es unaufschiebbare Bauarbeiten.
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Der Pendler an sich ist ein leidgeplagtes Wesen. Wenn es nicht das Wetter ist, das der Bahn einen Strich durch die Rechnung macht, sind es unaufschiebbare Bauarbeiten. Die gerade eben abgeschlossene Sanierung der Berliner Stadtbahn, derentwegen die S-Bahn in der Hauptstadt nun sechs Wochen lang streckenweise gar nicht fuhr, ließ sich gut begründen – schließlich hat die Strecke viele Kurven und ist deshalb stark verschlissen. Na gut. Die Pendler zwischen Berlin und Potsdam, die mehrheitlich die schnelleren Regionalzüge der S-Bahn vorziehen, teilten den Platz also mit Tausenden S-Bahn-Fahrern und Touristen, die nicht auf den komplizierten und langsamen Ersatzverkehr umsteigen wollten. Doch wer dachte, jetzt zum Schulbeginn in Brandenburg und (!) Berlin würden die Massen wieder etwas verteilt, der irrt. Noch einmal ganze fünf Wochen lang hält der Zustand an, statt die Arbeiten zwischen Wannsee und Griebnitzsee gleichzeig mit jenen in Berlin durchzuführen – voll waren die Regios ja sowieso. Ja, das hätte bestimmt mehr gekostet. Aber angesichts der geschundenen Pendlernerven wäre das vielleicht eine lohnende Investition gewesen.
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