ATLAS: Leises Klappern
ATLAS Nicola Klusemann über knickeriges Spendeverhalten Statt ein paar Münzen für die Büchse, sammelten die Spendenakquirier gestern eher markige Sprüche. Vertreter verschiedener Stadtfraktionen zogen mit Sammelbüchsen durchs Stern-Center, um das Grundkapital der städtischen Stiftung Altenhilfe aufzustocken.
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ATLAS Nicola Klusemann über knickeriges Spendeverhalten Statt ein paar Münzen für die Büchse, sammelten die Spendenakquirier gestern eher markige Sprüche. Vertreter verschiedener Stadtfraktionen zogen mit Sammelbüchsen durchs Stern-Center, um das Grundkapital der städtischen Stiftung Altenhilfe aufzustocken. Der Griff zur Geldbörse blieb meist aus. „Wenn ihr gescheite Politik machtet, müsstet ihr nicht sammeln“ oder „Geht arbeiten statt zu betteln“, machten Center-Kunden ihrem politischen Unmut Luft. Andere winkten gleich ab. Auch nach einer Stunde Spendenaktion blieb das Klappern der Büchsen leise. Die Ausbeute war dürftig. Dabei geht das Anliegen der Stiftung alle an. Aus dem Zinserlös der Stiftungseinlage werden Seniorenarbeit gefördert, aber auch in Not geratene ältere Menschen unterstützt. Erkannt hat das eher die jüngere Generation, die zumindest mit 50 Cent oder einem Euro die gute Sache unterstützte. Diejenigen aber, die dem Altsein näher sind, gaben nichts. Es muss ja kein großer Beitrag sein. So könnte das bisherige Stammkapital der Potsdamer Stiftung Altenhilfe von rund 50000 Euro auf einem Schlag vervierfacht werden, wenn jeder Potsdamer vom Säugling bis zum Greis ein Euro gebe. So lange aber diese Einsicht nicht greift, muss die Altenhilfe wohl weiterhin auf den Großsponsor hoffen.
Nicola Klusemann
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