Landeshauptstadt: Leiste was, biste was
Ab Juli gelten neue Vereinbarungen für Jugendklubs
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Es fehlen nur noch 15 Unterschriften von Jugenamtsleiter Norbert Schweers, dann gelten die neuen „Leistungs- und Qualitätsentwicklungsvereinbarungen“ zwischen der Stadt und 15 ihrer Kinder- und Jugendklubs. Rund ein Jahr lang hätten Verwaltung und Klubs sie vorbereitet, erklärte Schweers in einem Pressegespräch. In den Vereinbarungen seien nun die Ziele, Zielgruppen, Strukturen und Prozesse festgelegt. Zudem müssen die Jugendklubbetreiber künftig genau dokumentieren, wie viele Jugendliche welchen Alters welche ihrer Angebote nutzen. „Wir wollen unsere Arbeit passgenauer fortsetzen“, sagte Schweers. Künftig wolle man „flexibler auf die jeweiligen Bedarfe der einzelnen Stadtteile reagieren.“
Ab 1. Juli gelten die Vereinbarungen, die Voraussetzung dafür sind, dass Potsdams Jugendklubs Geld von der Kommune erhalten – im Durchschnitt rund 100 000 Euro pro Jahr und Klub. Davon würden jeweils zwei Diplom-Sozialpädagogen sowie Sachkosten bezahlt, erklärte Schweers. Neu sei auch, dass die Klubs künftig Pauschalen erhalten – für Verwaltungsmaterialien oder Veranstaltungen etwa. Sie müssten dann gegenüber der Verwaltung nicht mehr wie bisher „jeden einzelnen Bleistift“ gegenüber der Stadtverwaltung abrechnen. Zudem habe die Stadt die Gehälter der Sozialarbeiter erhöht, betonte Schweers. Je nachdem wie gut ein Jugendklubmitarbeiter seine Ziele erreicht, kann er bis zu 43 000 Euro Brutto im Jahr verdienen, rund 5000 Euro mehr als bisher. Und so erklärte dann Sozialbeigeordnete Elona Müller, wozu die Vereinbarungen noch dienen sollen: Die Verwaltung wolle kontrollieren, ob die Beträge, die sie an die Klubs zahlt, für qualifizierte Arbeit genutzt wird. „Wir wollen die offene Jugendarbeit strukturieren, um sie nachvollziehbarer zu machen“, sagte sie. Das sei Wunsch des Jugendhilfeausschusses.
Lediglich drei Jugendklubs haben keine Vereinbarung: Der S 13, ehemals in der Breiten Straße und der Klub „jwd“ vom Babelsberger Lindenpark, die beide von einem neuen Träger betrieben werden. Wegen des Trägerwechsels gelten die neuen Regeln für beide Klubs erst ab 2010. Gefördert werden sie aber auch 2009. Der Jugendklub Nowawes am Humboldtring wird allerdings kein Geld der Kommune mehr erhalten. Die Stadt hat ihn geschlossen und die Zusammenarbeit mit dem früheren Träger, dem Bambus e.V. eingestellt. Denn bei fünf verschiedenen Spontankontrollen sei dort nie ein Sozialpädagoge anwesend gewesen. Die nächsten drei bis sechs Monate will das Amt herausfinden, was die Jugendlichen dort überhaupt benötigen, danach will sie einen anderen Träger suchen und ihn neu eröffnen, sagte Schweers. Dass die Jugendlichen sehr darunter leiden, könne er sich nicht vorstellen. Nowawes hätte immer nur höchstens fünf Besucher gehabt. Trotzdem hat er jetzt einen Offenen Brief von den Jugendlichen erhalten, in dem sie gegen die Schließung protestieren. just
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