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Landeshauptstadt: Leitbild für Potsdam

Rathaus will gemeinsam mit Bürgern und Politikern Ziele für die Stadtentwicklung festlegen

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Potsdam ist vieles – eine Stadt des Sports, des Films, der Schlösser und Gärten, Garnisonsstadt. Um die damit verbundenen Herausforderungen und zugleich das unaufhaltsame Wachstum der Stadt in einigermaßen geordnete Bahnen zu lenken, will die Stadtverwaltung nun zusammen mit Bürgern und Politik ein Strategiepapier entwickeln, ein Leitbild für die Stadt. Dabei soll die Frage gestellt werden, welche Aufgaben als erste gemeistert und wie vorhandene Ressourcen am effektivsten eingesetzt werden müssen, schreibt die Stadtverwaltung in einem Antrag für das Stadtparlament. An den gefassten Grundsätzen sollen sich dann Rathaus, Politik und kommunale Unternehmen in den kommenden Jahren orientieren, heißt es weiter. Das Motto der Aktion: „Potsdam 2020? Was soll die Stadt sein, wie soll sie sich entwickeln.“

Die Einwohner sollen das Leitbild mitbestimmen. Bei der jährlichen repräsentativen Umfrage unter den Potsdamern sollen die Bürger demnach in diesem Jahr gefragt werden, welches Bild sie von der Stadt haben und wohin sich die Landeshauptstadt in einigen Jahren entwickeln soll, kündigte der Fachbereichsleiter für Kommunikation und Beteiligung, Dieter Jetschmanegg, gegenüber den PNN an. Die konkreten Fragen würden derzeit erarbeitet. Zudem sollen das ganze Jahr über öffentliche Diskussionen zur Leitbildfrage stattfinden, auch ein Internetforum soll eingerichtet werden. Im rund einem Jahr soll ein erster Entwurf für das Strategiepapier formuliert und nach weiteren Debatten und einer weiteren Bürgerbefragung im Sommer 2015 von den Stadtverordneten abgesegnet werden.

200 000 Euro soll das Projekt kosten. Für Jetschmanegg ist das Geld gut angelegt: „Wir müssen in Potsdam Prioritäten setzen, nicht zu viel gleichzeitig machen.“ Angesichts von einerseits sinkenden Zuschüsse von Bund und Land, andererseits aber der für das Wachstum nötigen Investitionen in die Infrastruktur sollen mit dem Leitbild verbindliche Prioritäten festgelegt werden. Wegen traditionell heftiger Debatten in der Stadt, etwa über die Frage des Abrisses von Staudenhof und Mercure-Hotel oder den Wiederaufbau der Garnisonkirche und die generelle Annäherung an die historische Mitte, erwartet Jetschmanegg auch lebhafte Diskussionen um das Leitbild für Potsdam: „Es wird die Kunst sein, dabei eine Balance zwischen langfristigen gesamtstädtischen Zielen und einzelnen konkreten Projekten zu schaffen.“ Mit anderen Städten wie Chemnitz oder Greifswald, die bereits ein Leitbild haben, habe man sich über deren Erfahrungen ausgetauscht, so der Fachbereichsleiter. Und Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) verspricht: „Wir werden sehr darauf achten, dass alle, die mitmachen wollen, gehört und gleich behandelt werden.“ HK

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