Sport: Leitwölfe und „junge Wilde“
Potsdams Radprofiteam „notebooksbilliger.de“ will bei Rund um Köln gefallen
Stand:
Dieses Orange ist schwer zu übersehen. Immer wieder leuchtete es am Sonntag im Ostbrandenburgischen in der Spitzengruppe auf: Erst fünf, später vier Fahrer des neuen Profiteams „notebooksbilliger.de“ versuchten dort, dem traditionellen Radrennen Berlin – Freienwalde – Berlin ihren Stempel aufzudrücken. Am Ende war Orange nicht ganz vorn, musste sich Teamkapitän Renzo Wernicke im Hauptrennen mit Platz vier begnügen (PNN berichteten). Doch der Anfang war gemacht; nun bereiten sich die Pedaleure mit einem rosa Schweinchen – dem Firmenlogo des Namens-Sponsors – auf der Trikotbrust auf ihre nächsten Aufgabe vor: Das 73. Internationale Straßenrennen „Rund um Düren“, mit dem auch die U23-Bundesliga-Saison eingeleitet wird.
„Unser wichtigstes Rennen im Frühjahr wird Rund um Köln am 17. April werden“, erklärt Teamchef Karsten Niemann. „Das ist sehr gut besetzt und wird im WDR sechs Stunden live übertragen. Eine gute Möglichkeit, auf uns aufmerksam zu machen.“ Denn recht ins Bild rücken müssen sich Radprofis schon, damit ihre Geldgeber möglichst oft von den Zuschauern bemerkt werden. Das gilt auch für das Team notebooksbilliger.de. Arnd von Wedemeyer, Chef des Potsdamer Namens-Sponsors, hält sich öffentlich mit Forderungen zurück, wenn er erklärt: „Der Streuverlust ist hoch und man weiß nicht, ob alle, die unseren Namen lesen, auch Notebooks suchen und bei uns kaufen wollen.“ Gleichwohl wird er mit Niemann zur Jahresmitte eine erste Bilanz der Zusammenarbeit ziehen.
Dank Niemanns Initiative gibt es fünf Jahre nach dem finanziellen Aus der damaligen „Agro Adler“ wieder ein Brandenburger Continental-Profiteam, das mit einem 160 000-Euro-Etat in die Saison geht. „Wir stehen finanziell solide dar“, sagt Karsten Niemann. „Alle Fahrer bekommen ihr Gehalt, und das ist für zwölf Monate gesichert.“ Personell stellt sich die Mannschaft als eine Mischung aus Alt und Jung dar, in der Sprinter Renzo Wernicke und Steher Timo Scholz die Leitwölfe sind, von denen sich die „jungen Wilden“ des Teams wie der Potsdamer Mathias Wiele sowie Phillip Walsleben und Karl Schoknecht aus Kleinmachnow noch viel abschauen können. „Das ist mein erstes Profijahr, in dem ich es in der U23-Bundesliga in die Top-Ten-Wertung schaffen will“, erklärte beispielsweise Schoknecht. Und auch Walsleben bleibt auf dem Teppich: „Ich will versuchen, mich in meinem ersten Jahr in der Männer-Klasse so gut wie möglich zu profilieren.“ Bei Berlin – Bad Freienwalde – Berlin stellte er sich ganz in den Dienst Renzo Wernickes.
Die Fahrer des Teams: Karsten Bombach (30/Magdeburg), Christoph Dargartz (21/Wernigerode), Kay Kermer (29/ Leipzig), Marci Kiritschenko (23/Leipzig), Udo Müller (28/Dresden), Julian Rammler (18/Stuttgart-Vaihingen), Tobias Schleifring (18/Königs Wusterhausen), Karl Schoknecht (20/Kleinmachnow), Timo Scholz (33/Leipzig), Philip Schulz (26/Krickenbach), Phillip Walsleben (18/Kleinmachnow), Marcus Weinberg (22/Dresden), Renzo Wernicke (33/Wolfen), Mathias Wiele (19/Potsdam), Steffen Wust (30/ Wolfen), Enrico Zinn (26/Berlin).
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: