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Landeshauptstadt: „Lernen an sich ist ja kein Übel“

Gut vorbereitet ins neue Schuljahr – manchen Kindern gelingt das besser mithilfe eines Sommerkurses. Bei großen Lernproblemen empfiehlt Günter Esser, Professor in Potsdam, psychologische Beratung.

Stand:

Herr Esser, nehmen Sie sich Arbeit mit in den Urlaub?

Immer!

Sollten auch Kinder in den Ferien lernen müssen?

Lernen müssen? Lernen an sich ist ja kein Übel, genauso wenig wie Arbeit. Das kann ja Spaß machen, wenn man es richtig aufbereitet.

Welche Kinder könnten denn von den Sommerkursen profitieren, die jetzt wieder von verschiedenen Lerninstituten wie Studienkreis und Lernwerk auch in Potsdam angeboten werden?

Alle, die ein Lernproblem haben, vor allem Kinder mit den sogenannten Klassikern, Lese-Rechtschreib-Schwäche, Rechen-Schwäche. Diese Kinder brauchen ja grundsätzlich mehr Lerneinheiten, also mehr Zeit, um im normalen Schulalltag mitzukommen.

Was empfehlen Sie denen?

Ein Kurs am Ende der Ferien ist ideal, weil man dann bis zum Schulbeginn das Gelernte auch behält. Der Kurs hilft, individuelle Probleme aufzugreifen und die Kinder starten gut vorbereitet ins neue Schuljahr.

Kann so ein Sommer-Schul-Programm auch schaden?

Prinzipiell kann alles schaden, aber Lernen ist vom Grunde her ja nicht belastender als Spielen. Den Kindern muss natürlich der Sinn der Maßnahme klar sein.

Wie reagieren Eltern denn Ihrer Meinung nach richtig und angemessen auf ein überraschend schlechtes Zeugnis?

Dann sollten sich die Eltern erst mal fragen, woher ihre falsche Erwartungshaltung kommt. Und Klagen nützt nichts, Eltern und Kinder müssen nach vorn schauen. Wie geht es jetzt weiter? In den Ferien ist der Klassenlehrer als Ansprechpartner jedoch meist nicht da. Bei einem stark erwartungswidrigem Zeugnis empfiehlt sich dann doch eine gründliche Untersuchung des Kindes. Das kann in der psychologisch-psychotherapeutischen Ambulanz für Kinder und Jugendliche der Uni Potsdam, Friedrich-Ebert-Straße 112, gemacht werden. Der Vorteil im Sommer ist, dass es dann kaum Wartezeiten gibt.

Die Fragen stellte Steffi Pyanoe

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