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Sport: Lernen für das Abi, spielen für die EM

Jennifer Cramer vom FFC Turbine Potsdam startet heute beim Algarve-Cup

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Erst vor rund zwei Wochen war Jennifer Cramer beim Leistungstest des A-Nationalteams in Köln. „Der verlief ganz gut“, sagt die für den Frauenfußball-Bundesligisten FFC Turbine spielende Potsdamerin. „Trotzdem kam die Einladung zum Algarve-Cup sehr überraschend für mich. Ich freue mich riesig, gehe aber nicht davon aus, dass ich auch gleich spielen werde.“ Am Montag flog sie von Tegel nach Palma de Mallorca, wo sich das Nationalteam zum gemeinsamen Weiterflug nach Faro traf.

Die Nominierung hat sich gleichwohl angedeutet. In Köln habe die Bundestrainerin sich erkundigt, ob sie denn gut drauf sei, erzählt Cramer. „Nach der Verletzung von Annike Krahn hatten wir Bedarf in der Innenverteidigung“, sagt Trainerin Silvia Neid. „Jennifer Cramer haben wir schon länger auf dem Zettel. Sie hat bei der U 20-WM letztes Jahr mit Luisa Wensing im Abwehrzentrum sehr gut gespielt.“

Nicht nur Sportzeug ist im Gepäck der Schülerin, die ab April ihr Abitur möglichst gut machen will. Für die Prüfungsfächer Mathe und Englisch hat sich die Kickerin ein paar Bücher eingepackt. „Ich komme wohl nicht drumherum, da auch reinzugucken.“ Trotz der Ablenkung durch den Fußball, Sonne, Meer und warme Frühlingstemperaturen.

Turbines 20-jährige U 20-Vize-Weltmeisterin aus dem nordhessischen Birkenbringhausen gibt sich unaufgeregt und cool vor dem möglichen Debüt im A-Team. Für sie ist der nächste Karriereschritt nach den Juniorinnen wichtig. Schrit für Schritt und ohne Druck soll es vorangehen. „Ich bin dabei. Der Anfang ist somit gemacht.“ Zu den ersten Erkenntnissen gehört auch, dass „die Bundestrainerin einen ganz netten Eindruck macht.“ Einen solchen, vor allem ehrgeizigen und leidenschaftlichen Eindruck will auch Cramer anbieten. Schließlich steht ab Juni die EM in Schweden an. Und dafür in den 18er Kader zu kommen, wäre natürlich ein Traum. „Für uns ist es wichtig, die Spielerinnen über einen relativ langen Zeitraum von zehn Tagen beisammen zu haben, um intensiv zu arbeiten und Spiele auf hohem Niveau bestreiten zu können“, sagt die Bundestrainerin. „Letztlich ist aber entscheidend, bei der Euro auf den Punkt fit zu sein.“

Dänemark als Auftakt beim Algarve- Cup am Mittwoch um 18 Uhr gilt keinesfalls als einfacher Gegner. Eine gute Mischung aus jung und alt, erfahren und weniger erfahren. Neun Spielerinnen im 23er Kader kommen von Bröndby IK. Team-Oldie Katrine Petersen (35), 197 Länderspiele seit 1994, ist Kapitänin der Auswahl von Trainer Kenneth Heiner Möller. Nach der EM wird der 42 Jahre alte Coach zurücktreten und Trainerausbilder. „Das bedeutet noch einmal Vollgas für die EM“, verspricht Möller Ehrgeiz vor dem Deutschland-Spiel. „Gegen die besten Teams der Welt zu spielen, ist eine optimale Vorbereitung. Es lässt sich prima lernen und die besten 18 Spielerinnen finden.“ Sein Programm: Verbesserung in der Defensive und im Angriff.R. H.

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