Landeshauptstadt: Letzte Badende gerettet
Werner-Alfred-Bad: Eingangs-Fries rekonstruiert
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Werner-Alfred-Bad: Eingangs-Fries rekonstruiert Jägervorstadt - Ein besonders schönes Detail im Werner-Alfred-Bad ist in akribischer Kleinarbeit wieder hergestellt worden: ein Terrakotta-Relief, das mythologische Bade-Motive darstellt. In Zusammenarbeit mit dem Bereich Denkmalpflege haben die Gestalter Ingo Pehla sowie Tinka und Jürgen Scharsich den Doppel-Fries in der Eingangshalle wieder zur alten Schönheit verholfen. Wie Pehla erläutert, war die Verzierung im Vorraum des früheren Stadtbades mit weißer Farbe übertüncht und in ihren Strukturen nicht mehr klar sichtbar. Jetzt erhielten die eleganten Bade-Figuren ihre rotbraune Erdfarbe zurück. Mittels einer Lasur aus Wachs erhöhten die Restauratoren darüber hinaus deren plastische Wirkung. Rainer Roczen, im Bereich Denkmalschutz für Farbgestaltung verantwortlich, äußert sich anerkennend über die Qualität der hier geleisteten restauratorischen Arbeit. Im Treppenhaus und im Vestibül, in dem sich der „Billett-Erker“, an dem die Bad-Besucher das Entgelt für die Benutzung des Hallen- oder Wannenbades entrichteten, befindet, wird die Terrakotta-Farbe fortgesetzt, die schon die Außenfassade ziert. Die Fassade hat der vormalige Eigentümer, die Karg''sche Familienstiftung, zur Bundesgartenschau 2001 in hervorragender Qualität restaurieren lassen. Die Eingangshalle selbst ist originalgetreu belassen, lediglich eine neue Deckenleuchte, die indirektes Licht abstrahlt, ist installiert worden. An der früheren Kasse ist sogar das in der Mitte abgenutzte Zahlbrett erhalten. Der jetzige Investor hat den Badetempel, der nach dem Flugpionier Werner Alfred Pietschker benannt war, zu einem „medizinischen Kompetenzzentrum“ umgebaut. Schon Ende Juni sollen die ersten Praxen öffnen. Mit der neuen Nutzung ist das unter Denkmalschutz stehende Gebäude im Innern völlig verändert worden. Von den früheren Elementen finden sich nur noch wenige Fragmente. Umso wichtiger ist es, dass Einganstreppenhaus und -halle wieder das ursprüngliche Aussehen des Erbauungsjahres erhielten. Wie Ingo Pehla erklärt, handele es sich bei dem Fries zwar um einfachen Gipsstuck, der lediglich terrakottaartig eingefärbt sei. Die Arbeit sei aber ein Unikat, dessen Schöpfer nicht bekannt sei. Wahrscheinlich hat ein damals am Bau beteiligter Stuckateur die Gipsform hierfür hergestellt.Günter Schenke
Günter Schenke
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