zum Hauptinhalt

Von Michael Meyer: Letzte Chance

Clemens Wenzel/Hans Gruhne streben U23-WM an

Stand:

So brutal kann Sport sein: Am Samstag wird ein 2000-Meter-Rennen darüber entscheiden, ob für Hans Gruhne und Clemens Wenzel von der Potsdamer Ruder- Gesellschaft – im vergangenen Jahr noch für Deutschland bei den Olympischen Spielen in Peking dabei – die Saison 2009 praktisch schon wieder vorbei ist oder ob sie im Juli bei den U23-Weltmeisterschaften im tschechischen Racice doch noch international ihr Können unter Beweis stellen können. Bei den am Donnerstag beginnenden Deutschen U23-Meisterschaften in Duisburg werden die beiden Potsdamer, die sich in diesem Jahr auch bei der zweiten Kleinbootüberprüfung in Ratzeburg im Einer nicht in die vorläufige WM-Flotte der Elite rudern konnten, gemeinsam im Doppelzweier antreten. Und nur mit einem Sieg sind sie in Racice dabei.

„Das ist unsere letzte Chance, in dieser Saison doch noch etwas zu erreichen“, sagte Hans Gruhne am gestrigen Dienstag, nachdem die letzte Trainingseinheit absolviert und die Boote für die Reise ins Ruhrgebiet verladen waren. Und Schlagmann Clemens Wenzel erklärte: „Ich bin optimistisch, dass wir es schaffen. Wir haben ordentlich trainiert und unseren Rhythmus gefunden, haben genügend nationale und internationale Erfahrung und wissen, wo wir ansetzen müssen.“ Als härteste Konkurrenz erwartet Wenzel in Duisburg Karl Schulze (Dresden)/Hagen Rothe (Berlin) und Sebastian Peter (Hamburg)/ Eric Johannesen (Bergedorf). „Die sind schwer einzuschätzen“, glaubt der 20-Jährige, und sein Trainer Steffen Becker meint: „Die Chancen sind da, die beiden müssen aber auch einen guten Tag erwischen. Das wird ein heißes Ding.“

Und vielleicht auch eine Nervenfrage. Weil nur sechs Doppelzweier für die U23-Titelkämpfe gemeldet sind, fallen Vor- und Zwischenläufe aus, wird nur das Finale am Samstag gerudert. „Da werden wir auf den Punkt konzentriert sein müssen“, sagte Hans Gruhne, der mit Wenzel und Becker einen Plan für die nächsten Jahre aufgestellt hat. „Ich habe volles Vertrauen in meinen Trainer und darauf, dass er mich wieder an die Spitze heranführt“, erklärte Gruhne. „Wenn es im nächsten Jahr noch nicht wieder klappen würde, dann sollte es aber zumindest in der vorolympischen Saison wieder soweit sein.“

Neben Wenzel/Gruhne schickt die Potsdamer RG bei den U23-Männern Marcel Vollgold im Einer sowie Tim Bartels und Sebastian Mager im Doppelvierer ins Titelrennen. Bei den Frauen kann sich Seekrug-Skullerin Rebekka Klemp, die im Doppelzweier mit Lena Möbus (Reinfeld) und im Doppelvierer rudern wird, „gute Chancen aufs U23-WM-Ticket machen“, glaubt Potsdams Cheftrainer Roland Köpke.

Die Potsdamerin Daniela Schultze wird nur im Einer antreten. Ihr geplanter Start im Doppelzweier mit Klubkameradin Juliane Domscheit entfällt, „weil Domscheit den Weg der A-Nationalmannschaft mitgehen wird“, so Köpke. Die 20-Jährige wird am Donnerstag gegen Sophie Dunsing (Berlin) und Julia Lepke (Rostock) einen Ausscheid um den weiterhin vakanten Platz im Doppelvierer für den Weltcup Mitte Juli in Luzern bestreiten.

Größte Hoffnung der PRG bei den ebenfalls am Wochenende in Duisburg stattfindenden Deutschen Meisterschaften der A-Junioren ist Felix Bach. Er tritt im Einer an und würde sich mit einem Sieg für die Junioren-WM Anfang August im französischen Brive la Gaillarde qualifizieren.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })