Landeshauptstadt: Letzte Chance
Kulturpolitische Konzepte heute zur Diskussion
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Große Auseinandersetzungen sind wohl nicht zu erwarten, wenn heute, um 18 Uhr, die „Diskussionsgrundlage Kulturpolitische Konzepte für die Landeshauptstadt Potsdam“ im Alten Rathaus öffentlich zur Debatte gestellt wird. Seit gut einem Monat steht der Entwurf für jeden zugänglich im Internet. „Doch bisher gab es keine einzige Meinungsäußerung“, sagte Birgit-Katharine Seemann, Fachbereichsleiterin Kultur und Museum, gestern den PNN auf Nachfrage. Die heutige Veranstaltung im Rathaus ist die letzte Chance, doch noch Vorschläge einzubringen.
„Es kann dabei nur um Inhaltliches gehen“, so Birgit-Katharine Seemann. Was machbar ist, werde erst auf internen Sitzungen entschieden. Anfang Dezember 2007 soll der Stadtverordnetenversammlung eine Vorlage der kulturpolitischen Leitlinien – ein auf zehn Seiten reduziertes Extrakt aus der 46-seitigen Diskussionsgrundlage – zum Beschluss vorgelegt werden. Diese Leitlinien sollen für zunächst fünf Jahre Handlungsgrundlage für die Kulturpolitik der Stadt sein. Seit Dezember läuft der Diskussionsprozess zwischen Verwaltung und Kulturträgern über eine längerfristige und flexiblere Förderpolitik. In die vorliegende Diskussionsgrundlage sind die Ergebnisse von insgesamt acht so genannten Runden Tischen eingeflossen, an denen unterschiedliche Kulturbereiche wie beispielsweise Musik, Theater und Bildende Kunst besprochen wurden. Dabei ging es vor allem um eine Bestandsaufnahme von Problemen, Vorschlägen und Gemeinsamkeiten. „Gezeigt hat sich, dass alle Teilnehmer eine bessere Vermarktung und verbesserte Koordination der Vielzahl der Angebote vermissen“, sagte Birgit-Katharine Seemann. Bei der heutigen Diskussion soll es darum gehen, zu überprüfen, ob die in dem Papier zusammengefassten Punkte von allen als Grundlage für die geplante Beschlussvorlage akzeptiert werden.
Schon jetzt hat der Diskussionsprozess zu ersten Ergebnissen geführt. So hat sich neben der Arbeitsgemeinschaft „Potsdamer Museumskonferenz“, die eine engere Zusammenarbeit der Potsdamer Museen anstrebt, die Arbeitsgemeinschaft für Gegenwartskunst gegründet. Neben dem Brandenburgischen Kunstverein Potsdam und der Brandenburgische Verband Bildender Künstler haben sich hier Institutionen, die sich mit Gegenwartskunst beschäftigen, zusammengefunden, um in Eigenregie „Bedürfnisse zu ermitteln und Lösungsansätze zu erarbeiten“, um zeitgenössische Kunst in Potsdam präsenter zu machen, wie es in einer Pressemitteilung der Arbeitsgemeinschaft heißt. D.B.
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