ATLAS: Letzte Runde
Ding, ding, ding. Die letzte Runde für den Forschungsreaktor in Berlin Wannsee ist eingeläutet.
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Ding, ding, ding. Die letzte Runde für den Forschungsreaktor in Berlin Wannsee ist eingeläutet. Aber die Wissenschaftler beweisen Stehvermögen. Erst in 15 Jahren soll der umstrittene Meiler abgeschaltet werden. Auf viele Potsdamer, Berliner und Kleinmachnower warten also weitere Jahre, in denen sie mit der atomaren Gefährdung in der Nachbarschaft leben sollen. Schon den Forschungsreaktor mitten in einem Wohngebiet zu bauen, war eine Fehlentscheidung. Im atomaren Ernstfall müssten allein in Potsdam 24 000 Anwohner evakuiert und rechtzeitig mit lebensrettenden Jod-Tabletten versorgt werden. Das stellt Polizei und Feuerwehr – und in Potsdam sogar Taxifahrer – vor fast unlösbare Aufgaben. Die Männer und Frauen in den gelben Autos sollen die Tabletten verteilen. Ein absurder Plan, das ist auch dem Rathaus klar geworden. So arbeitet man daran, die Tabletten vorsorglich zu verteilen. Doch auch hier treffen die Potsdamer auf einen standfesten Gegner: Die Verhandlungen mit Berlin und Brandenburg stocken seit Monaten. Die Stadt muss deshalb jetzt aus der Deckung kommen: Im März wird in Wannsee wieder der Reaktor angeworfen – für eine letzte, viel zu lange Runde.
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