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Sport: Letzter Aufruf für den Flug nach Osaka

Für Claudia Hoffmann ist die WM-Norm wichtiger als der Meistertitel

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Ihre letzte Chance, die als Norm für die Weltmeisterschaften in Osaka geforderten 51,50 s zu schaffen, will Claudia Hoffmann am Wochenende nutzen. Dann startet die 400-m-Läuferin vom SC Potsdam in Erfurt bei den Deutschen Meisterschaften der Leichtathleten. Sie kann die Aufgabe verhalten optimistisch angehen, denn am Sonntag unterbot sie bei einem Meeting in Gent erstmals in diesem Jahr die 52-Sekunden-Grenze (51,98 s).

Ihr Trainer Frank Möller unterstrich gegenüber den PNN, dass er fest mit dem Sieg seiner Athletin rechnet, denn die Konkurrentinnen liegen in ihren Bestzeiten deutlich zurück. „Es geht uns aber nicht vorrangig um den Meistertitel, sondern um die WM-Norm“, stellt er klar. „Leider ist das nationale Niveau auf der Strecke so schwach, dass Claudia keine ernsthaften Gegnerinnen hat, die sie vorantreiben.“ Noch stehe nicht fest, ob die Potsdamerin bereits im Vorlauf die Norm zu knacken versucht oder ihre Kräfte auf das Finale konzentriert.

Neben Claudia Hoffmann liegt in den Bestenlisten der Meisterschaftsteilnehmer auch Antje Möldner über 1500 m ganz vorn. „Kürzlich ist sie eine 4:12 gelaufen, und ich hoffe doch, dass ihr dies Selbstvertrauen gibt“, äußert sich Landestrainer Axel Richter.

Nicht so gut stehen die Chancen dagegen für Hochspringerin Annett Engel. Wie berichtet, will sie wegen anhaltender Fußbeschwerden nach den Titelkämpfen die Saison vorzeitig beenden. Trainerin Doreen Lehnigk zeigte sich gestern recht zugeknöpft: „Dass Annett in Erfurt startet, steht außer Frage. Zu ihren Aussichten und zu den Fußbeschwerden äußere ich mich nicht. Noch haben wir ja nicht einmal ihr Abschneiden bei den U23-Europameisterschaften in Debrecen analysiert.“ Dort war in der Vorwoche Annett Engel mit enttäuschenden 1,81 m bereits in der Qualifikation ausgeschieden.

Auch hinter einer anderen Potsdamer Medaillenhoffnung steht ein Fragezeichen. Der Geher Carsten Schmidt hat sich in seinem Wettbewerb bei den U23-EM eine Verletzung zugezogen. „Erst die ärztliche Untersuchung wird darüber entscheiden, ob er an den Start gehen kann“, informierte Richter. Immerhin hat Schmidt im Erfurter Teilnehmerfeld über 10 000 m Bahngehen hinter André Höhne (39:27,33 min) die zweitbeste Vorleistung (40:07,00). In der Thüringer Landeshauptstadt wird er von seinem erfahreneren Klubkameraden Maik Berger (41:45,00) unterstützt. Im 5000 m Bahngehen der Frauen bietet der SC Potsdam Sonja Birkemeyer auf. Die Juniorin kann zwar für 2007 in der selten ausgetragenen Disziplin noch keine Zeit vorweisen, wurde aber wegen ihrer guten Vorjahresergebnisse nominiert.

Auf Wiedergutmachungskurs ist nach seinem schwachen Abschneiden in Debrecen Martin Conrad. Der Läufer wurde für die 400 m und die 800 m in die Meldelisten eingeschrieben. Mit seinen Bestzeiten von 47,87 s bzw. 1:47,42 min kann von dem jungen Potsdamer kein Vorderplatz,wohl aber ein beherzter Kampf erwartet werden.

Weiter ist der SC Potsdam bei den Titelkämpfen in Erfurt durch den Sprinter Christian Poser (100 m in 10,62 s), eine Sprintstaffel der Männer (Renard Fourmont, Poser, Tobias Schneider, Manuel Menzel) sowie bei den gleichzeitig ausgetragenen Staffelmeisterschaften der Jugend A über 3mal 1000 m (Stefan Hendke, Maximilian Pietsch, Nils Christopher Gloger und Benjamin Sylvester) vertreten.

Erhart Hohenstein

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