Landeshauptstadt: Licht ans Fahrrad

Innenstadt - Dicke Wolken verdunkeln den Himmel, Schneeflocken mischen sich mit Regentropfen, die Menschen schlängeln sich durch den Aufbau des Weihnachtsmarktes in der Brandenburger Straße. Katrin Vohland von Bündnis 90/Grüne tritt von einem Bein aufs andere und hat ein Auge auf den Stand mit Aufklärungsbroschüren, der am Sonnabend vor dem Brandenburger Tor aufgebaut ist. Der Grünen-Kreisverband fand, es sei genau die richtige Zeit, die Beleuchtung an den Zweirädern zu überprüfen und sich – sollte etwas nicht funktionieren – Licht ans Fahrrad machen zu lassen.

Dazu hatten sich die Grünen Verstärkung vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC) und der Fahrradwerkstatt Colibri geholt und so konnte zwischen 10 und 13 Uhr ein kostenloser Check angeboten werden. Kabel hatte Colibri gestiftet und für die ersten drei, die lichtlos anradelten, auch noch Fahrradlampen. „Ich bin erstaunt, wie viele Radler trotz des ungünstigen Wetter noch unterwegs sind“, freute sich Katrin Vohland über die umweltschonende Fortbewegung. Das Angebot, Vorschläge zur besseren Ausgestaltung von Radwegen zu machen, wurde dagegen nicht genutzt.

Das Reparaturangebot aber wurde gern in Anspruch genommen.So mancher kam extra vorbei, „weil ich die Ankündigung in der Zeitung gelesen habe“, wie Ingrid Heym betonte. Andere waren unterwegs und ergriffen einfach die günstige Chance, das Fahrrad in Ordnung bringen zu lassen. Ein ältere Herr wehrte dagegen lachend ab. Er könne eher noch Tipps geben, wie man vieles repariert, was bei altgedienten Fahrrädern nicht mehr funktionieren will. Er habe neun Fahrräder im Keller und alle seien von ihm eigenhändig auf Vordermann gebracht worden.

Anderen empfahl ADFC-Mitglied Mike Thiede dagegen einen Rundum-Check, denn auch völlig abgetretene Pedalen oder klappernde Schutzbleche harrten der Erneuerung. Die ADFC-Werkstatt, für die er ehrenamtlich arbeitet, öffnet allerdings erst wieder im Frühjahr. fran