Landeshauptstadt: Lichte Blicke
Die sanierte Stadt- und Landesbibliothek soll viel Platz in hellen Räumen bieten
Stand:
Innenstadt - Wirtschaftlichkeit kann gut aussehen. Das zeigte der Potsdamer Architekt Jürgen Becker am Donnerstag im Kulturausschuss. Vorgestellt wurden hier die Ergebnisse der Vorplanungen für die Sanierung der Stadt- und Landesbibliothek am Platz der Einheit. Wie Bibliotheksdirektorin Marion Mattekat den Ausschussmitgliedern erklärte, ging es in den Gesprächen zu dieser Vorplanung darum, „Rahmenbedingungen für eine zeitgenössische Bibliothek zu schaffen, bei denen auch die wirtschaftliche Variante“ berücksichtigt werden musste. Wirtschaftlich soll in diesem Zusammenhang heißen – kostengünstig. Und Becker zeigte, dass kostengünstig nicht zwingend billig aussehen muss.
Viel Platz und viel Licht verspricht die Bibliothek, deren Sanierung im Jahr 2011 abgeschlossen sein soll. „Das Gebäude ist für diese Nutzung optimal“, sagte Becker. Doch müssen erhebliche Umbauarbeiten vorgenommen werden. So soll das Untergeschoss durch die Räume der ehemaligen Alexander-von-Humboldt-Buchhandlung erweitert werden und nicht mehr als „enger Foyerbereich mit einer Art Tresen“ die Besucher empfangen. Wer dann hier eintritt, ist gleich mittendrin im Bibliotheksalltag, denn im Untergeschoss sollen neben einem Café, einem Veranstaltungsraum für bis zu 120 Personen und der Kinderbibliothek auch der Bereich für die belletristischen Bücher untergebracht werden.
Der jetzige Aufgang soll ab dem ersten Obergeschoss zu einem Atrium umgebaut werden und so für viel Licht in der Bibliothek sorgen. Im ersten und auch zum Teil im zweiten Obergeschoss werden die wissenschaftlichen Bücher untergebracht. Kleine abschließbare Lesekammern sollen das stille Arbeiten ermöglichen. Das Archiv muss aus statischen Gründen im dritten Obergeschoss bleiben, die Verwaltung soll Räume im zweiten Obergeschoss nutzen. „Das vierte Obergeschoss ist komplett für Fremdvermietungen vorgesehen“, so Becker. Weiterhin sind Fahrstühle geplant. Die Kosten für den Umbau bei laufendem Betrieb, der 2009 beginnen soll, werden derzeit auf knapp zehn Millionen Euro beziffert. Durch den Umbau gewinne man für die Bibliothek 785 Quadratmeter zusätzlich, sagte Becker. Das entspricht etwas mehr als der Fläche eines Fußballfeldes. Auf die Frage von Klara Geywitz (SPD), ob man schon über die Heizkosten für die großen Räume nachdenke, antwortet Becker, dass man sich noch in der Entwurfsphase befinde. „Es muss noch viel geredet und getan werden“, so Becker.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: