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Ideengeberin: Andrea Buttenberg ließ Schreibtischlampen gestalten.

© M. Thomas

Landeshauptstadt: Lichtquelle mit Dreispitz

Zehn von Potsdamer Prominenten gestaltete Schreibtischlampen werden jetzt versteigert

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Es ist erstaunlich, wie die immer gleiche Schreibtischlampe aussehen kann, wenn sie unterschiedlich „angezogen“ wird. Die Chefin des Lichthauses Ammon, Andrea Buttenberg, hatte zusammen mit der Designerin Andrea Mirjam Ney die Idee, prominente Potsdamer anzusprechen und sie zu bitten, aus einer einfachen mit Pappmaché umhüllten Lampe etwas ganz Besonderes zu machen.

Das war im Mai dieses Jahres. Ein Aufruf an die Potsdamer im Allgemeinen hatte wenig Echo gezeigt, doch die persönliche Ansprache von Prominenten und Firmen fruchtete und schon im Juli kamen die ersten Lampen mit neuem Outfit zurück. Am Montag wurden alle zehn neu designten Exemplare vorgestellt und nun sind die Potsdamer aufgerufen, ihren Liebling zu küren. Bis November haben sie im Lichthaus Ammon in der Hegelallee/Ecke Jägerstraße Zeit, ihren Favoriten auf einer Liste anzukreuzen. Am 23. November sollen die leuchtenden Schönen dann versteigert werden. Das Lichthaus stiftet nicht nur die Lampen, sondern will die Summe auch noch aufrunden, die als Spende ans Oberlinhaus geht.

Die Schreibtischlampen in der Rohfassung kosten rund 70 Euro, doch die liebevoll gestalteten Unikate sind den Liebhabern von König Fritz bis König Fußball sicher mehr wert. Um mit „Typisch Fritz“ anzufangen – diese Lampe von Genusstrainerin Katrine Lihn hat um sich gleich mehrere königliche Accessoires versammelt und nimmt mehr Raum ein, als es eine Schreibtischlampe üblicherweise tut. Aber ein König muss schließlich auch nicht bescheiden daherkommen. Fritz wirbt im Schaufenster für das Projekt der Laiengestalter. Das andere Extrem ist die Lampe der Fußballerinnen von Turbine, die im Frühjahr keine Zeit hatten, weil sie sich auf die Meisterschaft vorbereiteten. Aber sie haben alle ihre Unterschrift auf Lampenschirm und Fuß hinterlassen und der Lampe dazu noch einen Turbine-Fan-Schal umgebunden.

Ansonsten war dem Einfallsreichtum keine Grenze gesetzt. Die Kanutin Kathrin Wagner-Augustin gab ihrer Lampe ein tiefrotes „Barockes Gewand“, das dazu noch goldene Ornamente zieren. Die Fotografin Monika Schulz-Fieguth versuchte es mit „Erotik für den König“ und die Firma Schweiger Design, die Andrea Ney leitet, stattete ihre Lampe mit historischen Schreibutensilien aus. Die Lampen wurden auch silbern umhäkelt, mit goldener Spitze verziert oder mit Zeitungspapier zum „Zeitzeugen“.

Mal hatte sich ein Gestalter an die Arbeit gemacht, ein anderes Mal kam es zum Teamwork. So waren an der „Königlichen Version“, die mit tschechischen Glasperlen ausgestattet ist, die Kustodin Käthe Klappenbach und die Restauratorin Uta Scholz beteiligt. „Am längsten hat es gedauert, eine Idee herauszuarbeiten“, meinte gestern Uta Scholz. Die Ausführung habe dann etwa zehn Stunden in Anspruch genommen. Nun wird sich zeigen, ob Kreativität bei den Potsdamern gut ankommt. dif

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