
© Manfred Thomas
Von Michael Meyer: Liebling Lübeck
Julian Prochnow will mit dem SV Babelsberg 03 am Samstag beim VfB gewinnen und vielleicht selbst wieder treffen – so wie schon zweimal
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Kommt das Gespräch auf den VfB Lübeck, gerät Julian Prochnow ins Schmunzeln. „Der Verein scheint mir zu liegen – jedenfalls war es bisher so“, meint der Mittelfeldspieler des Fußball-Regionalligisten SV Babelsberg 03, der am Samstag als Tabellenzweiter beim Tabellenvierten im Stadion Lohmühle antritt. In der vergangenen Saison hatte Prochnow gegen den VfB zum Saisonauftakt mit einem 25-Meter-Schuss zum 1:0-Heimsieg getroffen und beim Rückspiel in Lübeck die Nulldreier in Führung geschossen, ehe Dennis Wehrendt zum 1:1-Endstand traf. Während Wehrendt nach einem Kreuzbandriss den Norddeutschen diesmal noch fehlen wird, will Prochnow übermorgen erneut mit den Nulldreiern auflaufen.
Beim SVB 03 gehört der 2005 von Tennis Borussia Berlin an den Babelsberger Park gekommene Kicker, dem in der vergangenen Saison außerdem ein Tor beim Chemnitzer FC gelang, längst zum Stammpersonal. Er bildet gemeinsam mit Almedin Civa vor der Abwehr den defensiven sogenannten Sechser und war zuletzt an allen sieben Nulldrei-Siegen in Folge beteiligt. Beim 2:0 bei Hansa Rostock II musste er zwar mit einer Schädelprellung vorzeitig vom Platz und in ein Berliner Krankenhaus. „Aber nach einer Woche Trainingspause war ich wieder dabei, und inzwischen geht es wieder ganz gut“, signalisiert „Jule“ Prochnow, dem sein Stammplatz „auch Sicherheit gibt“, wie der 23-Jährige meint. „Wenn man regelmäßig und erfolgreich spielt, wächst ja das Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen.“
Mit dem wollen Prochnow & Co. nun im Norden weiter in der Erfolgsspur bleiben. „Wir wollen dort gut spielen und versuchen zu gewinnen, aber Lübeck ist ein heißes Pflaster“, erklärt Babelsbergs Cheftrainer Dietmar Demuth. Obwohl der VfB im April 2008 Insolvenz beantragte und immer noch als zahlungsunfähiger Verein gilt, stimmen die sportlichen Leistungen des Teams um Trainer Peter Schubert. Der Tabellenvierte ist zu Hause noch ungeschlagen und hat die letzten vier seiner sechs Heimspiele gewonnen. „Mit dem bisherigen Saisonverlauf sind wir auch zufrieden“, sagt Schubert, der die Steigerung des Vorjahrs- Achten so erklärt: „Im vergangenen Jahr hatten wir zahlreiche Neuzugänge aus tieferen Spielklassen, die sich erst an die Regionalliga gewöhnen mussten. Dieser Anpassungsprozess ist nun abgeschlossen.“
Sowohl Schubert als auch Demuth erwarten ein offenes Spiel. „Lübeck ist eine kampfstarke, robuste Mannschaft, die sehr körperbetont und schnell nach vorn spielt. Wir werden dort höllisch aufpassen müssen“, fasst Babelsbergs Coach seine Beobachtungen des kommenden Gegners zusammen. Demuth wird schon morgen mit seiner Truppe nach Lübeck reisen; neben Felix Dojahn (Knie), Clemens Lange (Sprunggelenk), Joan Oumari (Fuß) und Rico Eichstädt (Leiste) fallen möglicherweise auch Rainer Müller (Wade) und Guido Kocer (Knie) aus.
Julian Prochnow aber brennt auf sein elftes Saisonspiel. „Wenn wir an unsere erste Halbzeit vom letzten Sonntag in Wilhelmshaven anknüpfen, ist wieder was drin“, sagt er. „Und natürlich hätte ich nichts gegen ein erneutes Tor gegen Lübeck.“
Anpfiff ist am Samstag um 14 Uhr.
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