Sport: Ligaspiele als Ziel der Goldfingers Potsdamer Frisbee-Team richtet erneut Turnier aus
Er gleicht einer fliegenden Untertasse, hieß im DDR-deutsch einfach, praktisch Wurfscheibe und in Sachsen verbreitet auch Schwebedeckel: der Frisbee, Sand- und Strandspielzeug vieler Kinder. Bei den Goldfingers Potsdam wird der Frisbee zum Sportgerät.
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Er gleicht einer fliegenden Untertasse, hieß im DDR-deutsch einfach, praktisch Wurfscheibe und in Sachsen verbreitet auch Schwebedeckel: der Frisbee, Sand- und Strandspielzeug vieler Kinder. Bei den Goldfingers Potsdam wird der Frisbee zum Sportgerät. 175 Gramm schwer und hergestellt in den USA, muss er in die gegnerische Endzone geworfen werden. Zwölf Mannschaft aus dem gesamten Bundesgebiet versuchen dies am 17. und 18. Juli beim Ultimate-Frisbee-Turnier der Goldfingers Potsdam, dem Palastwerfen-Ohne-Sorgen. Der Name der Mannschaft, die inzwischen im Kern aus 25 bis 30 Spielerinnen und Spielern besteht, erinnert an Sean Connery alias James Bond mit dem Film Goldfinger. Fans des Leinwandhelden sind die Gründer der Goldfingers um Mathias Horetzky und Daniel Zeis auch, aber ihnen kommt es beim Frisbee vor allem auf die Fingerfertigkeit an. Der goldene Wurf ist der zum Sieg, sei er einfach mit der Vorhand, schon etwas schwerer mit der Rückhand oder mit dem Wurf über dem Kopf (Overhead) zum Mitspieler. Erlaubt ist dabei, was die Scheibe zum Segeln bringt. Obwohl laufen mit dem Frisbee in der Hand verboten ist, kommen die noch im Rahmen des universitären Hochschulsports organisierten Goldfingers beim wöchentlichen Training ins Schwitzen. Denn wer nicht im Ballbesitz ist, muss sich von seinem Gegenspieler frei laufen und für den Passgeber anbieten. Passt jemand in die Endzone und der Frisbee wird gefangen, zählt das als Punkt und der Gegner hat Anwurf. Die Regeln über Spielzeit oder bei wie vielen Punkten ein Team gewonnen hat, werden laut Trainer Daniel Zeis vor dem Spiel von beiden Mannschaften selbst festgelegt - normal dauert ein Spiel eine Stunde. Und wenn auf dem Feld einmal keine Einigung über eine Entscheidung im Spiel erfolgt, geht die Scheibe zurück zum Absender. Eine Art Reklamation, denn Schiedsrichter gibt es nicht, nur der Umgang mit dem Frisbee ist international geregelt. Zeis selbst spielte einst an der Berliner FU und im Ligageschehen Frisbee, bevor er vor zwei Jahren an der Uni Potsdam anfragte, ob man aus dem Hochschulsport heraus eine eigene Mannschaft gründen könnte. Die Türen standen offen, nun träumt der Trainer der Goldfingers von einem eigenen Frisbee-Verein in Potsdam. Zeis kommt ursprünglich aus der Nähe von Koblenz, mit seinem jetzigen Sport hatte er damals noch nichts am Hut. Nach Brandenburg hat es den Student für Sozialwesen an der Fachhochschule Potsdam verschlagen, weil hier ein Studienplatz frei war und die Nähe zu Berlin. Der Wurfscheibe selbst jagt er erst seit dem Herbst 2000 auf dem Feld nach. Für seinen Sport wirbt er dabei mit dem Kosten- und Platzvorteil. Der Frisbee kostet ab 10 Euro und ein paar Sport- oder Fußballschuhe habe jeder. Und gespielt werden kann am Strand, auf dem Rastplatz oder auch im Wasser – oder auf den Rasenplätzen in einer der vier deutschen Ligen. Ein Ziel von Zeis, dort einmal mit den Potsdamer Frisbee-Spielern aufzulaufen. jab Das Turnier der Goldfingers am 17. und 18. Juli findet mit zwölf Teams auf dem Sportplatz am Neuen Palais statt
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