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Sport: „Linie fortgesetzt“

Turbine Potsdam fügte Crailsheim mit 4:0 höchste Niederlage der Saison zu

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Auch wenn er dafür bekannt ist, auch beim klarsten Ergebnis noch immer ein Haar in der Suppe zu finden – gestern zeigte sich Bernd Schröder (fast) völlig zufrieden. Denn eigentlich, so der Coach des Frauenfußball-Bundesligisten 1. FFC Turbine Potsdam, hätte man nach der 3:0-Pausenführung beim TSV Crailsheim in der zweiten Hälfte nicht so sehr die Zügel schleifen lassen müssen. Aber eben nur eigentlich. Denn am Ende setzten sich die Gäste mit einem deutlichen 4:0-Sieg beim derzeit Tabellenachten durch und fügten den Kickerinnen aus Baden-Württemberg damit die höchste Saisonniederlage zu. Was nicht unbedingt zu erwarten war, denn vor zwei Jahren mussten die Potsdamerinnen noch als Geschlagene die siebenstündige Heimfahrt antreten.

Bereits in der fünften Minute des Nachholspiels, das wegen eines vereisten Platzes im Winter abgesagt werden musste, legte Anja Mittag mit ihrem Führungstor den Grundstein für den Erfolg. Damit nicht genug: Sie war es auch, die in der 24. Minute nach einer Flanke Bianca Schmidts die Führung ausbaute. Schmidt indes gab auch die Vorlage für das dritte Tor, das Aferdita Podvorica fünf Minuten vor der Pause mit dem Kopf erzielte.

In der zweiten Halbzeit verflachte das Spiel vor rund 540 Zuschauern zusehends – die Turbinen nahmen die Führung allem Anschein nach als Ruhekissen, ohne dass die Gastgeberinnen daraus ihren Nutzen ziehen konnten. Im Gegenteil: Wiederum waren es die Potsdamerinnen, die noch eins drauf setzten. Conny Pohlers, die in der 74. Minute für Steffi Draws eingewechselt worden war, zog von der Strafraumgrenze ab und sorgte drei Minuten bevor Schiedsrichterin Martina Storch-Schäfer die Partie abpfiff für den 4:0-Endstand.

„Für Crailsheim war das eine ganz bittere Niederlage“, versetzte sich Schröder anschließend in die Gemütslage der Unterlegenen. „Aber wir haben mit diesem Sieg unsere Linie fortgesetzt. Auch wenn es für die jungen Spielerinnen sehr anstrengend war.“ Drei Spiele in sechs Tagen würden eben ihre Spuren hinterlassen – abgesehen von der langen Anfahrt, die das Turbine-Team bereits am Montag auf sich genommen hatte.

Und so hat Schröder für den Rest der Woche erst einmal etwas Ruhe verordnet, denn schließlich steht am Sonntag der Klassiker beim Erzrivalen 1. FFC Frankfurt auf dem Programm. „Wenn wir dort gewinnen, sind wir das einzige Team ohne Niederlage in der Rückrunde“, liebäugelt Potsdams Trainer schon mit einem weiteren Sieg. Wie schwer dieser allerdings wird, stellten die Frankfurterinnen gestern erneut unter Beweis, als sie die Nachholpartie des 17. Spieltages bei Bayern München mit 5:2 (3:0) für sich entschieden und ihren Platz an der Tabellenspitze unterstrichen. Turbine Potsdam steht nach dem Sieg in Crailsheim hinter Duisburg auf dem dritten Platz.

Turbine: Angerer; Kuznik, Schlanke, Peter, Kameraj; Draws (74. Pohlers), Zietz, Schiewe; Podvorica (63. M. Kerschowski), Mittag, Schmidt (46. I. Kerschowski). Henner Mallwitz

Henner Mallwitz

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