Landeshauptstadt: Linke startet Bürgerumfrage
Fragebögen gehen an 6000 Haushalte
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Die Potsdamer Linke will ihre eigene Politik mithilfe eines Fragebogens überprüfen. 6000 Haushalte sollen in diesen Tagen einen entsprechenden Umfragebogen erhalten, sagte Sascha Krämer. Der Kreisvorsitzende der Linken hofft auf eine große Beteiligung, um ein möglichst breites Bild von den Bedürfnissen und Befindlichkeiten der Potsdamer zu erhalten. Um nicht nur im eigenen Wählerklientel zu fragen, würden laut Krämer 3000 Brief südlich der Havel und die andere Hälfte nördlich der Havel wahllos in Briefkästen verteilt. Im Juni rechnet er mit dem Ergebnis der Umfrage, die auch künftige Aktionen und Politik beeinflussen könnten. „Damit wollen wir die eigene Position und Arbeit hinterfragen“, so Krämer.
Gefragt wird auf drei Din-A4-Seiten zur Potsdamer Stadtpolitik, zur Partei Die Linke und deren Arbeit sowie zu Wahlen. Die Idee der Umfrage sei nach der Oberbürgermeisterwahl entstanden, sagte Krämer. Die geringe Wahlbeteiligung habe ihn erschreckt. Nun wolle er überprüfen, ob die Ziele und Aktionen der Partei noch zeitgemäß sind. Beispielsweise wird danach gefragt, welche Materialien – Plakate, Handzettel oder Anzeigen in Medien – bei Wahlen wichtig sind und auf welche die Potsdamer nicht schauen. Das Ergebnis könnte Auswirkungen auf kommende Wahlkampagnen haben, so Krämer. Zudem soll herausgefunden werden, ob die seit Jahren durchgeführten Infostände der Linken tatsächlich Wirkung zeigen. Aber auch Themen der Stadtentwicklung, wie Bürgerhaushalt, freie Uferwege und kostenloses Schulessen, sowie die Zufriedenheit der Potsdamer mit ihrem Stadtteil oder Wohnumfeld werden abgefragt. Die Fragen seien von Krämer, der Politik studiert hat, sowie Moritz Kirchner, Psychologe und Soziologe, entwickelt und in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Universität ausgearbeitet worden. Ein erster Testballon mit 50 Probanden in den eigenen Reihen habe gezeigt, welche Fragestellungen verändert oder ergänzt werden müssen. Der jetzige Bogen, so Krämer, könne auch aus dem Internet ausgedruckt und den Linken zugeschickt werden. Die Teilnahme sei anonym, einzig einen Hinweis auf das Alter, das Geschlecht und den Stadtteil erhoffen sie sich. Bezahlt wird die Umfrage laut Krämer vom Kreisverband. Dieser finanziere sich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden, nicht aber aus Steuergeldern. jab
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