
© Jan Kuppert
Von Michael Meyer: Linksfuß setzt auf Zusammenhalt
Robert Paul will beim SV Babelsberg 03 einen Stammplatz in der linken Abwehr und mit seinem neuen Verein den Klassenerhalt in Liga 3
Stand:
Heute Abend sieht Robert Paul endlich Judith und Buddy wieder, seine Freundin und den viereinhalb Monate alten Labrador, mit denen der Fußballer des SV Babelsberg 03 kürzlich nahe des Karl-Liebknecht-Stadions eine kleine Wohnung bezog. Heute beendet Drittliga-Aufsteiger SVB sein einwöchiges Trainingslager in Wesenberg (Landkreis Giffhorn). Er bestreitet am 17 Uhr noch ein Vorbereitungsspiel beim Regionalligisten VfL Wolfsburg II, der in der vergangenen Saison sein härtester Aufstiegs-Gegner war, und reist dann heim. Am Sonntag unterzieht Cheftrainer Dietmar Demuth seine Mannschaft im heimischen Stadion ab 11 Uhr gegen den Regionalligisten 1. FC Magdeburg einem letzten Test vor dem Meisterschaftsbeginn. Am Sonntag darauf erfolgt dann am Babelsberger Park mit der Partie gegen den FC Bayern München II der scharfe Start in die Saison.
„Das Trainingslager ist ganz schön anstrengend, zumal das heiße Wetter zusätzlich schlaucht“, erzählt Paul, der Anfang Juni vom West-Regionalligisten SV 07 Elversberg zu den Nulldreiern kam und hier für zwei Jahre unterschrieb. Der aus Sömmerda stammende 25-Jährige bestritt in seiner bisherigen Laufbahn bereits 21 Zweitligaspiele – insgesamt 16 von 2004 bis 2006 für den SV Wacker Burghausen, zu dem er von der U19 des FC Carl Zeiss Jena über Werder Bremen II gewechselt war; weitere sechs 2007/08 für den SV Wehen Wiesbaden, bei dem er mit dem jetzt ebenfalls zum SVB gekommenen Dominik Stroh-Engel spielte. In seiner Jugend besuchte Paul das Fußball-Internat des FC Carl Zeiss Jena – gemeinsam mit Babelsbergs Torwart Marian Unger, mit dem er seit damals eng befreundet ist und jetzt in Wesenberg auch das Zimmer teilte.
Dietmar Demuth setzte Paul in allen bisherigen Testspielen des SVB 03 ein und ließ ihn in Tangerhütte (10:0) durchspielen – auf der linken Seite. Hier soll der Linksfuß „in der Abwehr für Stabilität sorgen“, so Demuth. Seine Stärken als Fußballer sieht Robert Paul, der sich vorrangig mit Matthias Rudolph einen Konkurrenzkampf um den Stammplatz liefert, „in meiner guten Grundschnelligkeit, im Kopfballspiel und in der Zweikampfhärte“. Reserven sehe er noch in seinem Spiel nach vorn. „Wenn ich außen spiele und nach vorn gehe, muss ich auch mal ’ne Bude machen“, meint der Thüringer. „Ein paar Tore sind mir zwar in der Vergangenheit schon gelungen, es könnten aber noch ein paar mehr sein.“ Wichtiger sei aber, dass er hinten nichts anbrennen lasse. „Die Defensive ist bei uns sehr wichtig, und vor allem dabei will ich helfen“, erklärt der Neu-Babelsberger, der irgendwann nochmal in der 2. Liga spielen möchte und der hofft, auch heute in Wolfsburg und am Sonntag gegen Magdeburg für den SVB aufzulaufen. Schließlich ist dies schon ein Fingerzeig für Demuths Anfangs-Aufstellung gegen München II.
Dass Babelsberg gegen die Bayern-Reserve in die Drittliga-Saison startet, bekümmert Robert Paul nicht sonderlich. „Wir müssen gegen alle Gegner ran, egal wann, und jedes Spiel wird schwer. Aber durch eine gute mannschaftliche Geschlossenheit ist im Fußball vieles möglich.“ Gerade dieser mannschaftliche Zusammenhalt sei mit ausschlaggebend für sein Kommen gewesen. „Marian hat mir viel Positives erzählt, so dass ich mich für den Wechsel entschieden habe“, sagt er.
Inzwischen ist Robert Paul schon ganz in Babelsberg angekommen. „Frau und Hund sind da, mit der Mannschaft passt auch alles – nun müssen wir nur noch erfolgreich spielen“, erklärt der 1,84-Meter-Mann. „Der Klassenerhalt ist unser erklärtes Ziel. Das wird schwer genug, ist aber machbar.“
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: