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Landeshauptstadt: Live, nicht im Westfernsehen Potsdam-Spezial-Bambi für Wolfgang Joop

Als seine Tochter Jette die Bühne in der Metropolis-Halle erklomm, schien Wolfgang Joop mit den Tränen zu kämpfen. Spätestens in diesem Moment ahnte der kürzlich 65 Jahre alt gewordene Modeschöpfer wohl, dass er bei dieser ersten Bambi-Verleihung in seiner Geburtsstadt zu den Preisträgern gehören würde.

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Als seine Tochter Jette die Bühne in der Metropolis-Halle erklomm, schien Wolfgang Joop mit den Tränen zu kämpfen. Spätestens in diesem Moment ahnte der kürzlich 65 Jahre alt gewordene Modeschöpfer wohl, dass er bei dieser ersten Bambi-Verleihung in seiner Geburtsstadt zu den Preisträgern gehören würde. „Für mich bist du der einzige Superstar – mein Papa“ – mit diesen Worten bat Jette ihn auf die Bühne. Und lüftete das wohl am besten gehütete Geheimnis des Abends: Er bekomme den Sonderpreis der Jury, weil „du Potsdam neu erfunden hast“, eröffnete die Tochter dem Vater.

Der hatte sich vor dem Mikrofon schnell wieder gefangen – und bedankte sich humorig: „Dass ich jetzt hier ein Reh fange, hätte ich nicht gedacht, ich habe gar keinen Jagdschein.“ Sein schönster Satz aber lautete: „Liebes Potsdam, hättest Du gedacht, dass du alle diese Leute nicht im Westfernsehen siehst, sondern hier, live?“ Doch Joops Worte über seine Heimatstadt, in der er seit Jahren wohnt und sein Unternehmen „Wunderkind“ verankerte, waren auch ernsthaft. Im Rückblick auf die Jahre der deutschen Teilung, die auch die Familie trennte, erinnerte er und seine Tochter an die Besuche bei seiner Tante Ulla in Bornstedt, an die Kindheit im Park Sanssouci, an die Eltern, die nach der Wende wieder in das „italienische Dorf“ Bornstedt gezogen waren, wo seine Mutter Charlotte heute ihren 94. Geburtstag feiert. „Potsdam, du hast uns reich beschenkt“, sagte Joop.

Wer nach der Verleihung auf den Modeschöpfer wartete, hatte schlechte Chancen. Ihr Vater sei mit seinem Bambi daheim, verlautete Jette Joop. Nach Party war ihm nicht zumute – vielleicht hatte die Überraschung ihn so sehr bewegt. Denn er habe nichts gewusst, sagte seine Tochter. Sie selbst sei erst ein paar Tage vorher eingeweiht worden und habe mit ihrem Mann ihre Laudatio geübt. Ob sie tatsächlich auf der Bühne stehen würde, sei bis zur letzten Minute unsicher gewesen: „Mein Vater hätte auch nicht kommen können.“ Ihm bedeute das Bambi mit Sicherheit viel, so Jette Joop: „Es ist ihm ein Ansporn auf seinem Weg.“ Gratulationen gab es auch von Franziska Knuppe, die Joop im Café Heider als Model entdeckt hatte: „Ich finde es toll, dass Wolfgang den Preis bekommen hat.“ SCH / JaHa

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