zum Hauptinhalt

ATLAS: Löblich

Das Prinzip ist so logisch, dass man sich wundert, warum niemand schon früher darauf gekommen ist: Das Land senkt über seine Hausbank die Kreditzinsen und im Gegenzug hält die Pro Potsdam die Mieten niedrig und die Belegungsbindung aufrecht. Sicher ist dieses Modellprojekt kein Allheilmittel für Potsdams Wohnungsproblem.

Von Peer Straube

Stand:

Das Prinzip ist so logisch, dass man sich wundert, warum niemand schon früher darauf gekommen ist: Das Land senkt über seine Hausbank die Kreditzinsen und im Gegenzug hält die Pro Potsdam die Mieten niedrig und die Belegungsbindung aufrecht. Sicher ist dieses Modellprojekt kein Allheilmittel für Potsdams Wohnungsproblem. Aber es ist doch mehr, als der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein. Denn ohne die Vereinbarung zur Zinssenkung hätte die Stadt schon in acht Jahren bei keiner einzigen der rund 8500 mit Landesdarlehen geförderten Wohnungen mehr ein Belegungsrecht. Die Mietpreisbindung wäre ebenfalls futsch, es könnte marktüblich vermietet werden. Ein solches Szenario aber hieße, dass Potsdams sozialer Mix außer Kontrolle geriete – nur noch Wohlhabende könnten sich leisten, hier zu wohnen. Eine einseitige Sozialstruktur aber kann in keiner Kommune von Interesse sein. Löblich, dass das Land das erkannt hat und seine Offerte auf den ganzen Speckgürtel um die Bundeshauptstadt ausdehnt. Über eins aber darf das Modellprojekt nicht hinwegtäuschen: Wachsende Städte wie Potsdam werden trotzdem auf Neubauförderung angewiesen sein. Für die Verhandlungen mit dem Bund ist dem Bauminister daher alles Gute zu wünschen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })