
© Olaf Möldner
Hockey in Potsdam: Sport-Union 04: Locker durchgekommen
Die Hockey-Herren der Potsdamer Sport-Union 04 haben den Klassenerhalt geschafft.
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Hatte er da womöglich ein wenig zu tief gestapelt? Den Klassenerhalt in der Hallensaison der Herren-Regionalliga hatte Trainer Philipp Koesling zu Beginn als Ziel für sein Team ausgegeben, doch die Männer der Potsdamer Sport-Union 04 beendeten die Wettkampfserie trotz einer Niederlage auf dem vierten Platz. Ausgerechnet gegen den langjährigen Brandenburg-Rivalen HC Königs Wusterhausen mussten die Herren von der Templiner Straße eine 2:6-Niederlage einstecken, doch die nagte nicht allzu sehr an der Substanz. Ein Geschenk an das Team aus dem Südosten Berlins? Darüber kann man streiten – immerhin schaffte der HC aus Königs Wusterhausen durch den Sieg den Klassenerhalt in der Regionalliga Ost. Für die Potsdamer ging es am Sonntag indes um nichts mehr, sie hatten ihren Klassenerhalt bereits in Sack und Tüten.
Und so hatte Koesling sein Team auch aufgestellt. Ohne seine „Erste Fünf“ schickte er seine Mannschaft auf den Platz – und so war klar, dass ohne die wichtigen Stammleute nicht viel zu holen war. Aber immerhin kamen die Potsdamer zu zwei „Ehrentreffern“: Die altgedienten Hagen Behnke und Robert Schwarzeit brachten den Korkball im gegnerischen Tor unter.
Dabei konnten die PSU-Männer ungezwungen aufspielen, denn bereits drei Spiele vor Feierabend stand fest, dass sie nicht mehr absteigen würden. „Ich habe gemerkt, dass wir mit diesem Team noch sehr viel Potenzial haben“, sagt Koesling. „Leider hatten wir im Saisonverlauf aber auch mit vielen Verletzten zu kämpfen.“ Aber auch mit einigen Wechseln. In der „Studentenzeit“, so Koesling, seien einige wichtige Spieler nach Berlin gegangen. Wie etwa Tobias Sachse, der künftig für Zehlendorf 88 in der Zweiten Bundesliga aufläuft, oder Henrik Gay, der nach seinem Trainerdebüt in Potsdam nun Geschäftsführer und Trainer der Bundesliga-Herren von Blau-Weiß Berlin ist. Und schließlich fehlt auch Simon Olivier, der wegen mangelnder Sprachkenntnisse sein Studium an der Uni Potsdam aufgeben und in seine Heimat nach Frankreich zurückkehren musste. „Ein großer Verlust“, sagt Koesling.
Fast nahtlos geht es für die Hockey-Herren der Potsdamer Sport-Union nun weiter: Die Fortsetzung der Feldsaison steht an. Dort startet das Koesling-Team in der Oberliga und beendete diese im vergangenen Jahr auf dem siebten Platz. „Unser Ziel kann also auch dort nur Klasenerhalt lauten“, sagt der Trainer, auf den in diesem Jahr ein Haufen an zusätzlichen Aufgaben zukommt. Der Verein will sich umstrukturieren – und Koesling wird der Chef. Nicht vom Ganzen, aber immerhin hat der 49-Jährige fortan die gesamten Nachwuchsteams, die schließlich die künftigen Spieler für die erste Herrenmannschaft ausbilden, unter seiner Obhut. Nicht unbedingt Neuland für den Berliner, denn bislang leitete er in der Halle auch die A-Knaben an. Am 19. oder 21. März hat er ein Testspiel gegen ein Team aus Southhampton vereinbart, anschließend steht ein Turnier bei Rotation Prenzlauer Berg an. Auf dass die Feldsaison ebenso erfolgreich verlaufe.
Henner Mallwitz
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