
© Henner Mallwitz
Von Henner Mallwitz: Locker gegen den Spitzenreiter
Babelsbergs Boxer empfangen Velbert/Rosomkiewicz flog aus „disziplinarischen Gründen“ aus Motor-Team
Stand:
Die Schmach von Dänemark soll vergessen sein, wenn Babelsbergs Motor-Boxer am Samstag daheim auf den haushohen Favoriten Velberter BC treffen. Die Männer aus der Nähe Düsseldorfs schlugen am vergangenen Samstag Hertha BSC mit 14:10 aus dem Ring und sicherten sich damit die Tabellenführung der 1. Box-Bundesliga. Von dem Spitzenplatz können die Babelsberger nach dem knappen 11:12 beim Box Team Nord nur träumen, denn durch die Niederlage steht das Team um Coach und Manager Ralph Mantau nun auf dem vierten und letzten Platz.
„Die Sache hätte durchaus auch anders ausgehen können“, sagt dieser und denkt nur ungern an so manche fragwürdige Kampfrichterentscheidung – wie etwa im Bantamgewichtskampf Marcel Schneiders gegen Dennis Ceylan oder im seiner Meinung nach ungerechten Unentschieden, das Özkeler Gökalp gegen Anders Jensen im Mittelgewicht zugesprochen wurde. „An solchen Entscheidungen im Nachhinein zu zweifeln, ist aber letztlich immer müßig“, weiß Mantau jedoch auch. „Wir müssen auswärts einfach noch stärker auftreten, das können wir doch.“
Genau das wollen die Motor-Mannen am Samstag im Toyota-Autohaus an der Großbeerenstraße erneut unter Beweis stellen. Allerdings ist der Gegner dann nicht das bisherige Schlusslicht wie in Dänemark geschehen, sondern der ungeschlagene Tabellenführer. Und der hat gleich mehrere Spitzenleute in seinen Reihen. Oder wie Mantau sagt, „eigentlich die deutsche Elite“.
Im Mittelgewicht wird diese derzeit von Konstantin Buga angeführt, mit dem sich aller Voraussicht nach Özkeler Gökalp auseinandersetzen muss. Mit Rustam Rahimow bieten die Nordrhein- Westfalen im Federgewicht einen alten Haudegen auf, der gegen Babelsbergs Wilhelm Gratschow den Ring gern als Sieger verlassen würde. Artur Schmidt hingegen ist Velberts Nummer eins im Leichtgewicht. Gegen den mehrfachen Deutschen Meister und Nationalkader wird Mantau allem Anschein nach Grigorij Tulakow in den Ring schicken, der im vergangenen Jahr noch als Reservist bei Motor auf der Bank saß. Und nicht zuletzt wird auch Robert Woge im Halbschwergewicht den Babelsbergern das Leben schwer machen. Aliev Vagief wird die Sache richten müssen, da Motor-Kapitän Anatolij Hoppe nach seiner Sparringsverletzung noch nicht einsatzbereit ist. Gestern wurden die Fäden bei dem Hamburger gezogen.
Eigentlich hätte Jörg Rosomkiewicz seine Rolle übernehmen und aus dem Mittel- ins Halbschwergewicht aufrücken sollen. Daraus wird jedoch nichts mehr – „Rosi“ ist inzwischen aus dem Verein geflogen. „Das ist aus disziplinarischen Gründen passiert“, sagt Mantau. „Er hat sich nicht mehr mannschaftsdienlich verhalten.“ Unter anderem weigerte sich der Mittelgewichtler, der auf eigenen Wunsch neben Gökalp nur noch als zweiter Mann eingesetzt wurde, für Hoppe in den Ring zu steigen. Mantau: „Er hat uns im Regen stehen lassen. Der Vorstand hat beschlossen, jetzt gibt es kein Zurück mehr.“
In jedem Fall erwartet die Fans am Samstag dennoch ein hochinteressanter Kampfabend, bei dem die Gastgeber insgeheim mit einem Unentschieden liebäugeln. „Wir sind klarer Außenseiter und gehen die Sache deshalb entspannt an“, sagt Mantau. „Gerade das kann von Vorteil sein.“
Karten für 10 und 15 Euro gibt es im Vorverkauf an der Total-Tankstelle und im Toyota-Autohaus an der Großbeerenstraße. Beginn ist um 18, Einlass ab 17 Uhr.
Henner Mallwitz
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