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ATLAS: Lohn statt Hohn

Guido Berg über Potsdamer, deren Arbeit sie nicht ernährt

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Wer einer sozialversicherungspflichtigen Vollbeschäftigung nachgeht, der muss sein Auskommen haben. Diese Selbstverständlichkeit ist leider keine, wie der Deutsche Gewerkschaftsbund mitteilt, auch nicht in Potsdam. 2275 Potsdamer gingen 2007 in der Stadt einer regulären Arbeit nach – und konnten nicht von ihrem Lohn leben. Diese Situation ist nicht hinnehmbar. Seiner Hände und Kopf Arbeit muss den Menschen ernähren. Wenn dieses Grundgesetz des menschlichen Daseins nicht mehr funktioniert, liegen Verwerfungen am Markt vor. Es besteht der Verdacht, dass es Arbeitgeber gibt, die die öffentlichen Zuschüsse zum Lebensunterhalt für ihre Beschäftigten knallhart einplanen. Durch eine gesetzliche Untergrenze für die Entlohnung würde sich die Marktunfähigkeit solcher Geschäftsmodelle erweisen. Arbeitsteilung ist ein gesellschaftliches Phänomen, für das der Einzelne nichts kann. Der Einzelne kann durch Bildung und Anstrengung seine Einkommenssituation verbessern. Am Ende kann dies aber nicht allen gelingen. Die Menge der einfachen Tätigkeiten wird bleiben. Die Arbeit mit geringerem Qualitätsbedarf muss aber getan werden. Das ist eine gesellschaftliche Notwendigkeit. Ein Mindestlohn für diese Bereiche würde dieser Notwendigkeit Rechnung tragen.

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