ATLAS: Lohnenswert
Was in anderen Städten schon praktiziert wird – nämlich einmal im Jahr Autos von den Straßen zu verbannen –, soll nun auch in Potsdam umgesetzt werden. Den Vorwurf des Populismus müssen sich die Initiatoren von den Bündnisgrünen allerdings schon gefallen lassen, denn ein autofreier Tag wird nicht die Welt retten können, der tatsächliche Wert für die Potsdamer Klimabilanz wird nicht einmal nachweisbar sein.
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Was in anderen Städten schon praktiziert wird – nämlich einmal im Jahr Autos von den Straßen zu verbannen –, soll nun auch in Potsdam umgesetzt werden. Den Vorwurf des Populismus müssen sich die Initiatoren von den Bündnisgrünen allerdings schon gefallen lassen, denn ein autofreier Tag wird nicht die Welt retten können, der tatsächliche Wert für die Potsdamer Klimabilanz wird nicht einmal nachweisbar sein. Und Ärger würde es auch geben – bei denjenigen, die an so einem Tag eigentlich auf ein Auto angewiesen sind. Hinzu kommt, dass die Durchführung einer solchen Aktion auch organisatorische Probleme aufwirft und Kosten verursachen würde. Vieles also könnte man einwenden – und dennoch sollte so ein autofreier Tag durchgezogen werden. Denn der symbolische Wert zählt viel – und positive Erfahrungen, die manch ein Auto-Freak an so einem Tag macht, könnten zum nachhaltigen Umdenken führen. So müssen auch nicht alle Straßen blockiert werden, könnte der Nahverkehr mit verbilligten Tickets – wie in Berlin – oder einer Freifahraktion zusätzliche Anreize schaffen, das Auto stehen zu lassen. Und es gäbe die Möglichkeit, mit vielfältigen Veranstaltungen zum Thema Klimaschutz die Ausstrahlung eines solchen Ereignisses zu erhöhen – eine lohnenswerte Mühe.
Michael Erbach
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