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Zu einem vertrauten Bild sind jubelnde Spieler des Kreisliga-Spitzenreites Lok Potsdam geworden. Ein Garant für den Erfolg ist unter anderem Lars Weber (l.), der in einem engen Spiel den Unterschied ausmachen kann.

©  Jan Kuppert

Sport: Lok mit Zug nach vorn

Der Aufsteiger hat in der Kreisliga alle überrascht. Jacob Mantei hingegen sieht in seiner Mannschaft sogar höherklassiges Potenzial. In die Rückrunde starten die Potsdamer als Tabellenführer

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Jacob Mantei gehört zu den Spielern, die die Kreisliga Havelland-Mitte bestens kennen. Seit knapp acht Jahren spielt der 26-Jährige nun schon in der aktuell höchsten Liga des Kreises. Zwar nicht immer für Lok Potsdam, „aber mit Bornim habe ich, seitdem ich bei den Männern spielen kann, durchgängig in der Kreisliga gekickt“, erzählt Mantei.

Seit einem Jahr schnürt Mantei nun die Schuhe für Lok Potsdam. Durch Zufall hatte er im Winter 2013, als er nach seinem Auslandssemester in Antwerpen wieder nach Potsdam zurückkam, in einem Testspiel bei Lok ausgeholfen – weil sie nur zu zehnt waren. „Danach war klar, dass ich bei denen bleiben wollte“, sagt Mantei. Auch dank seiner Erfahrung starten die Potsdamer am kommenden Sonntag gegen den RSV Eintracht II als unangefochtener Tabellenerster in die Rückrunde. Dabei waren sie gerade erst aus der 1. Kreisklasse in die Kreisliga aufgestiegen. Mit fünf Punkten Vorsprung und einem Torverhältnis von 61:18 steht das Team um Trainer Holger Thoms jedoch klar an der Spitze. „Die Qualität ist da, wir haben sogar einige Spieler, die ohne Probleme höher spielen könnten“, sagt Mantei.

Nach vier Aufstiegen in Folge – aus der 3. Kreisklasse bis in die Kreisliga – war Lok Potsdam zunächst mit einer 0:1-Niederlage gegen den RSV Eintracht Teltow II nicht optimal in die Kreisliga-Saison gestartet. Auch im zweiten Spiel reichte erst ein Tor in der letzten Spielminute gerade so zum 2:2-Unentschieden gegen den Werderaner FC II. „Mir war allerdings von Anfang klar, dass wir mit unserer Mannschaft um den Aufstieg mitspielen können“, sagt Mantei, der die Stärken und Schwächen der Gegner aus den vergangenen Jahren schließlich gut kannte, „wir gehören sicherlich zu den besten Teams der Liga“.

Die Zahlen sprechen für Lok: 13 Siege aus 17 Spielen, 41 von 51 möglichen Punkten, die meisten geschossenen Tore, die zweitbeste Abwehr. Der Kreisliga-Aufsteiger hat den Rest der Liga wahrlich überrascht und steht zur Winterpause vor den großen Favoriten aus Saarmund, von Babelsberg 03 III und vom SV Dallgow. „Die Rückrunde wird sicherlich nicht einfach“, meint Mantei. „Aber wir haben uns ein kleines Polster erarbeitet.“

Das müssen die Gegner erst einmal aufholen. Als stärkste Konkurrenten sieht er die SG Saarmund und den Werderaner FC II. „Saarmund ist immer oben mit dabei“, so der Kenner. Und der Tabellendritte Werder hat mit Patrick Schmidt, der eigentlich für das Brandenburgliga-Team vorgesehen war, den wohl stärksten Torjäger in seinem Kader. Zwölfmal traf Schmidt bereits, hat aber nicht alle Spiele bestritten. In der Torjägerliste liegt er hinter Chris Pötschke vom SV Dallgow (21 Tore) und den beiden Lok-Spielern Adrian Blei (17 Tore) und Dennis Weber (14 Tore) auf dem vierten Platz. „Auf den müssen wir echt aufpassen“, so Mantei.

Da der Trainingsplatz auf dem Lok-Gelände in der Berliner Straße keine Flutlichtanlage hat, musste das Team in den Wintermonaten zum Trainieren auf den Kunstrasenplatz am Luftschiffhafen ausweichen. Dort teilen sich die Spieler in ihrer einzigen Trainingseinheit den Platz auch noch mit der zweiten Mannschaft des Vereins und dem Fußballteam des USV Potsdam. „Besser als gar nichts“, sagt Mantei. „Einmal in der Woche treffen wir uns dann bei uns auf der Anlage und laufen ein paar Runden im Dunkeln.“

Eine optimale Vorbereitung sieht sicherlich anders aus. Mit Marten Strehl fällt zudem ein wichtiger Stürmer bei den Eisenbahnern für die Rückrunde aus. Der 25-Jährige hat sich in der letzten Partie vor der Winterpause einen Kreuzbandriss zugezogen. „Die Breite des Kaders sollte den Ausfall jedoch auffangen“, sagt Mantei. Außerdem habe man mit Weber und Kapitän Blei zwei Spieler im Kader, „die in engen Spielen schon mal den Unterschied ausmachen können“.

Einer der Neuzugänge bei Lok Potsdam zu Beginn der laufenden Saison war für Jacob Mantei auch kein Unbekannter: Denn auch sein jüngerer Bruder Clemens entschied sich nach seinem Auslandsjahr in Neuseeland im Sommer zum Wechsel an die Berliner Straße. Zuvor spielte er ebenfalls in Bornim. Noch ein Mantei, der die Liga zwar noch nicht so gut wie sein älterer Bruder kennt, aber mit Bornim auch schon zwei Spielzeiten lang dort gekickt hat.

Luisa Müller

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