
© Manfred Thomas
Landeshauptstadt: Löschangriff im Lustgarten
Stadtpokal: Die Freiwillige Feuerwehr von Eiche gewinnt in allen Altersgruppen
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Innenstadt - Samstag im Lustgarten: Feuerwehren sind aufgefahren. In Windeseile werden Schläuche ausgerollt. So schnell sie können, rennen die Feuerwehrleute los, ziehen die Schläuche hinter sich her, kuppeln sie aneinander – und hoffen, dass die Pumpen schnell anspringen, damit das Löschwasser fließt. Doch ein Brandherd ist nicht zu sehen. Kein Flammeninferno, nicht einmal ein kleines Lagerfeuer. Fehlalarm? Nein, für die Männer und Frauen von den Freiwilligen Feuerwehren aus Eiche, Fahrland, Golm und Sacrow geht es um den sportlichen Wettkampf, um Spaß und um den Teamgeist. Die Feuerwehrleute kämpfen um den Potsdamer Stadtpokal des städtischen Feuerwehrverbandes. Die Herausforderung lautet: Das Löschwasser aus einem Bottich muss möglichst schnell durch die Schläuche in das schätzungsweise 100 Meter entfernte Ziel gebracht werden. „Löschwasserangriff“ nennen das die Feuerwehrleute.
Gegen 14 Uhr bittet Stadtjugendwart Sven Driest die Mannschaften aus Eiche und Fahrland um Aufstellung. Jetzt ist Konzentration angesagt: Die Schläuche müssen exakt liegen, die Pumpe – „Tragkraftspritze“ genannt – muss startklar sein. Nun bloß keine Fehler machen. Die könnten entscheidende Sekunden kosten. Dann spricht Driest seine Formel: „Mein Kommando lautet: ,Auf die Plätze fertig los'. Mein Kommando gilt: ,Auf die Plätze fertig los'.“ Driest schlägt die Startklappe zu. Die beiden Mannschaften rennen mit ihren Schläuchen los und kuppeln sie aneinander. Am Ende der Strecke muss jede Mannschaft mit dem Löschwasser auf zwei Scheiben zielen, in deren Mitte sich ein Loch befindet. Ist genügend Wasser hindurchgekommen, leuchten rote Lampen auf. Diesmal ist es ganz knapp. Eiche und Fahrland liefern sich ein Kopf-an- Kopf-Rennen. Das Wasser strömt in die Ziellöcher. Rote Lampen leuchten auf. Doch wer war nun schneller? Eine Frage, auf die man in den nächsten Sekunden verschiedene Antworten erhält. Die Rennleitung registriert: Gleichstand. Das kommt selten vor, so Thomas Naumann, der während des Wettkampfes in einem Kleinbus sitzt und die Ergebnisse der Läufe notiert.
Doch da auch die vorangegangenen Läufe zählen, ist sich Mario Küster, Wehrführer von Eiche, jetzt schon sicher: Mindestens den zweiten Platz wird Eiche holen. Aber die Fahrländer seien „noch richtig heiß“. Als Küster Minuten später das Endergebnis hört, lächelt er. Die Mannschaften aus Eiche belegen in der Gesamtwertung die ersten beiden Plätze. „Ich wusste es, wir sind die Besten“, sagt Küster und grinst dabei, als nehme er das selbst nicht so ganz ernst.
Während Küster sich über den Sieg seiner Kameraden freut, geht auch für den zehnjährigen David ein langer Wettkampftag zu Ende. Seit 7 Uhr ist er mit der Kindermannschaft von Eiche im Lustgarten vor Ort. Doch das frühe Aufstehen hat sich gelohnt. Sowohl die Kinder- als auch die Jugendmannschaft von Eiche haben bei den Wettkämpfen in ihren Altersgruppen die ersten Plätze belegt. H. Catenhusen
H. Catenhusen
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