
© Petko Beier
Von Michael Meyer: Löschke will sich nichts schenken lassen
Potsdamer Triathlet verzichtet auf WM-Greencard und möchte sich in Antalya für Peking qualifizieren In der 1. Bundesliga muss da Zeppelin-Team des OSC künftig auf Gregor Buchholz verzichten
Stand:
Franz Löschke will nichts geschenkt bekommen. Der Triathlet des Zeppelin- Teams im OSC Potsdam – 2009 Weltmeister und im vergangenen Jahr WM-Dritter der U23 – hat es abgelehnt, von der Deutschen Triathlon-Union schon für die Weltmeisterschaften 2011 im September in Peking gesetzt zu werden. „Ich habe Bundestrainer Roland Knoll darum gebeten“, sagt der 21-Jährige. „Ich will nämlich ein bisschen Druck haben und mir die WM-Fahrkarte über die Qualifikationsrennen holen.“
Dafür trainiert Löschke in diesen Winterwochen bereits auf hohem Niveau. „Ich fühle mich derzeit gut in Form“, meint der Sportwissenschaftsstudent der Potsdamer Universität. Was Ron Schmidt bestätigt. „Bei einer Leistungsüberprüfung kürzlich in Leipzig hat Franz den besten Test seines Lebens gemacht“, erzählt Potsdams Triathlon-Trainer. Am Samstag wird Schmidt mit Löschke und sieben weiteren Triathleten aus dem Luftschiffhafen zu einem einwöchigen Ski-Trainingslager nach Altenberg reisen, wo zum zweiten Mal in diesem Winter auf Skiern Kraft und Kondition weiter gesteigert werden sollen. Anfang Februar wird Franz Löschke dann mit der deutschen Nationalmannschaft zwei Wochen auf Mallorca üben; dem wird sich einige Wochen später ein weiteres Trainingscamp auf Lanzarote anschließen. In beiden Trainingslagern dabei sein wird auch Stefan Zachäus vom Zeppelin-Team.
Löschke und Zachäus werden in diesem Jahr die beiden „Lokomotiven“ der Potsdamer Männer in der 1. Triathlon- Bundesliga sein, denn Gregor Buchholz, der U23-Weltmeister von 2007, wird 2011 mit seinem Zweitstartrecht in der Liga für das EJOT Team TV Buschhütten antreten. „Ansonsten bleibe ich aber Potsdam treu“, erklärt Buchholz, der derzeit auf Fuerteventura schwitzt; dort gemeinsam unter anderem mit Nils Frommhold von Zeppelin-Team, der in der Bundesliga erneut für das ASICS Team Witten an den Start gehen wird. „Trotzdem hat unsere Mannschaft das Niveau, unter die Top Fünf der Liga zu kommen“, glaubt Ron Schmidt mit einem vorausschauenden Blick auf die Wettkämpfen Ende Mai in Paderborn, im Juli in Schliersee und Offenburg, Ende August in Grimma und zum Abschluss Anfang September in Hannover. Er setzt dabei auch auf Kilian Fladung, Axel Zielke, Philip Krell, Kai Brücher, Maximilian Molka und Christian Otto. „Wir sind durchaus konkurrenzfähig“, sagt Potsdams Trainer. Eric Thormann wird in der neuen Saison der Sportliche Leiter sowohl der Potsdamer Herren als auch der Damen sein. Letztere starten wieder in der 2. Liga, „haben aber das Potenzial, Gas zu geben und oben anzugreifen“, sagt Ron Schmidt. Colett Rampf, Suse Werner, Rabea Ludwig, Sophie Drews, Marie Göllnitz, Sherin Senkel und Carolin Elß bilden ein ganz junges Team mit einem Durchschnittsalter von knapp 18 Jahren, „das die Liga zur Ausbildung nutzen – und möglichst aufsteigen will“, so der Coach.
Für Franz Löschke wird es vor der Bundesliga-Saison schon international ernst. Den Europacup am 2. April in Antalya will er als Vorbereitung auf den Weltcup zwei Wochen später im japanischen Ishigaki nutzen; beide Male geht es um Punkte für die World Championship Series geht. In Antalya hat der Potsdamer außerdem erstmals die Chance, sich mit einem Platz auf dem Siegerpodest schon für die U23-WM in Peking zu qualifizieren – ganz ohne Greencard der DTU.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: