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Landeshauptstadt: Lösung für Spartacus in Sicht? Stadt bietet Haus in Johannsenstraße an

Babelsberg - Die Stadt hat überraschend eine Ersatzlösung für das geschlossene Jugendhaus Spartacus vorgeschlagen: In der Johannsenstraße 18 und 19 soll ein „Ort für kreative Ideen entstehen, wie von Seiten der Potsdamer Jugendszene gefordert“. Dies teilte die Stadtverwaltung am gestrigen Abend mit.

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Babelsberg - Die Stadt hat überraschend eine Ersatzlösung für das geschlossene Jugendhaus Spartacus vorgeschlagen: In der Johannsenstraße 18 und 19 soll ein „Ort für kreative Ideen entstehen, wie von Seiten der Potsdamer Jugendszene gefordert“. Dies teilte die Stadtverwaltung am gestrigen Abend mit.

Der Vorschlag sei auf Initiative von Oberbürgermeister Jann Jakobs zustande gekommen. Die dem äußeren Anschein nach sanierungsbedürftige Immobilie gehört dem kommunalen Unternehmensverbund ProPotsdam. Es steht am Rande des Geländes der Havelbus-Gesellschaft, es gibt keine Nachbarn in der Gegend. In der Nähe liegt der S-Bahnhof Babelsberg. Das Modell der Hausübergabe sieht nach Informationen der PNN vor, das Haus an den Spartacus-Verein zu verkaufen, ein Erbbaupachtvertrag soll unterschrieben werden. Über genaue Zahlen sei noch nicht geredet worden, hieß es.

Mit dem Angebot solle in Potsdam ein Ort geschaffen werden, „der von den Jugendlichen selbst gestaltet werden kann und genügend Raum für Kreativität und neue Ideen bietet“, so die Verwaltung in ihrer Mitteilung. Schon in einer der kommenden Sitzungen des Hauptausschusses wolle die Verwaltung vorschlagen, für die Sanierung des Hauses einen „sechsstelligen Betrag“ aufzuwenden, so ein Verhandlungsteilnehmer – als möglich werde erachtet, das Gebäude zum Teil von den jungen Potsdamern selber sanieren zu lassen. „So werden Räume für Selbstgestaltung geschaffen, ohne dass Kultur verordnet wird“, hieß es in der Mitteilung.

Seit Monaten hatte es Proteste wegen der Schließung des alternativen Jugendhauses Spartacus gegeben, etwa von der Partei Die Linke. Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg sagte gestern: „Wenn das nun eine tragfähige Lösung ist, müssen finanzielle Mittel eben sein.“

Mitglieder des Spartacus e.V. waren gestern nicht zu erreichen. Die Debatte um Jugendfreiräume hatte am Wochenende mit der Besetzung der Villa Wildwuchs einen neuen Höhepunkt erreicht. Spartacus e.V. und Wildwuchs-Besetzer betonen seither ihre Unabhängigkeit. HK

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