Landeshauptstadt: Lösungssuche für jüdische Kita
Jugendamt schlägt Spiel- oder Mischgruppe vor
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Zwei Alternativen hat das Jugendamt Potsdam der Jüdischen Gemeinde aktuell offeriert, um eine jüdische Kindergartengruppe in der Kita „Märchenland“ wieder anzubieten. Es gäbe sowohl die Möglichkeit, die fehlende Anzahl für eine sinnvolle Betreuung durch deutsche Kinder zu ergänzen. Anderenfalls sei auch die Form einer sogenannten Spielgruppe möglich, eine offene Angebotsform, die der geringen Nachfrage nach einer jüdischen Kita-Gruppe Rechnung trage, so die Pressesprecherin Rita Haack. Der Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Potsdam, Nachum Presmann, sagte auf Nachfrage, er wolle die Gruppe so schnell wie möglich wieder anbieten: „Derzeit erarbeiten wir ein neues Konzept.“
Seit Ende Oktober ruht die jüdische Kindergarten-Gruppe, die im Jahr 2005 in der Kita „Märchenland“ gestartet war. Zwischenzeitlich nahmen bis zu zwölf Kinder das Angebot wahr, zu dem neben jüdischer Erziehung durch semitische Betreuer auch eine spezielle koschere Essenszubereitung gehörte sowie ein Transportdienst. Doch laut Informationen des Geschäftsführers vom Internationalen Bund, Peter Groß, nahmen zum Schluss lediglich drei Kinder an dem speziellen Angebot teil. Der Internationale Bund ist Träger der Kita „Märchenland“, in deren Räume die Gruppe untergekommen war.
Die jüdische Kindergartengruppe war die erste ihrer Art in Potsdam. Der Start vor drei Jahren wurde durch den israelischen Diamanthändler Lev Leviev gefördert. Eine gesonderte städtische Bezuschussung der Kita-Gruppe gab es nicht. Der Internationale Bund erhielt jedoch für jedes Kind die übliche Schlüsselzuweisung. Die Jüdische Gemeinde konnte wegen finanzieller Engpässe ebenfalls keine Unterstützung geben. KG
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