Jakobs fordert mehr Geld für Integration vom Bund: Lotsen für Flüchtlinge gesucht
Schlaatz - Die Potsdamer Stadtverwaltung will sogenannte Integrationslotsen einstellen, die künftig als Ansprechpartner in der Verwaltung Flüchtlinge bei Problemen unterstützen sollen. Geplant seien zunächst vier Personalstellen, sagte Sozialbeigeordnete Elona Müller-Preinesberger (parteilos) am gestrigen Donnerstag am Rande einer Fachtagung zur Integration geflüchteter Menschen im Bürgerhaus am Schlaatz.
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Schlaatz - Die Potsdamer Stadtverwaltung will sogenannte Integrationslotsen einstellen, die künftig als Ansprechpartner in der Verwaltung Flüchtlinge bei Problemen unterstützen sollen. Geplant seien zunächst vier Personalstellen, sagte Sozialbeigeordnete Elona Müller-Preinesberger (parteilos) am gestrigen Donnerstag am Rande einer Fachtagung zur Integration geflüchteter Menschen im Bürgerhaus am Schlaatz. Die Stellen sollen voraussichtlich bis zum Sommer besetzt sein. Auf der Tagung diskutierten die rund 100 Teilnehmer aus der Verwaltung und von sozialen Trägern über die Themen Wohnen, Bildung, Arbeit und Zivilgesellschaft und wie die Stadt die Integration der Menschen unterstützen könnte. Im Herbst ist eine weitere Fachtagung geplant. Ziel sei, dass Träger und ehrenamtliche Helfer sich wie beim Netzwerk „Leben im Alter“ zur Zusammenarbeit verpflichten, so Müller-Preinesberger.
Laut Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) braucht die Stadt ein verbessertes Informationssystem bei der Flüchtlingsarbeit. Dies sei auch auf der Fachtagung deutlich geworden. „Wir brauchen mehr personelle Ressourcen“, auch müsse die Flüchtlingsarbeit besser koordiniert und die bestehenden Angebote bekannter gemacht werden. „Nicht jeder Träger muss immer alles machen“, sagte Jakobs. Die Integration der 1500 in Potsdam lebenden Flüchtlinge, die einen festen Aufenthaltsstatus hätten, sei eine viel größere Aufgabe, als ihnen nur ein „Dach über dem Kopf“ zu geben, wie seit Beginn der Flüchtlingskrise im vergangenen Jahr geschehen.
Zugleich kritisierte Jakobs erneut den Bund, der sich „einen schlanken Fuß“ mache und die Kommunen bei der Finanzierung der Kosten unzureichend unterstütze. So erhalte Potsdam zwar rund 9100 Euro pro Flüchtling im Jahr vom Land, das wiederum vom Bund unterstützt werde. Die eigentlichen Kosten lägen aber mindestens bei 12 000 Euro. „Das zahlen wir allein“, sagte er. Nicht einbezogen seien hier die zusätzlichen Kita- und Schulplätze sowie neue Personalstellen in der Verwaltung.
Stefan Engelbrecht
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