ATLAS: Lust auf Hafen
Es ist richtig, wenn Potsdam sich auf gute städtebauliche Lösungen seiner Vergangenheit besinnt. Aber natürlich kann es kein völliges Zurück in das Jahr 1850 geben – weil es auch danach bewahrenswerte Entwicklungen gab.
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Es ist richtig, wenn Potsdam sich auf gute städtebauliche Lösungen seiner Vergangenheit besinnt. Aber natürlich kann es kein völliges Zurück in das Jahr 1850 geben – weil es auch danach bewahrenswerte Entwicklungen gab. Etwa die Gründung der Weissen Flotte am Havelufer des Lustgartens. Das Unternehmen ist eine touristische Perle und prosperiert. Es wäre schade, wenn in der Diskussion um einen Neubau der Weissen Flotte am Hotel Mercure ein Gegensatz aufgebaut wird zwischen Schifffahrt und Lustgarten. Ein Lustgarten ohne Hafenrestaurant als Ausflugsziel wäre wirklich ein „toter Raum“, wie es Flottenchef Jan Lehmann sagt. Allerdings wird Lehmann nicht umhin kommen, mehrere Architekturbüros einzuladen, Vorschläge für seinen Neubau zu machen. Zwar ist das neue Hafengebäude ein Haus auf Abruf; es teilt sein Schicksal mit dem des Hotel Mercure. Doch Provisorien halten bekanntlich am längsten. Da sollte das Haus im Herzen Potsdams doch architektonische Qualität aufweisen. Was aber nicht geht ist die Forderung, die Flotte solle die Gastronomie sein lassen und sich auf das Kerngeschäft begrenzen. Es war ja gerade diese Eindimensionalität, die die Flotte einst gegen die Klippen treiben ließ.
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